Wenn ein Elternteil ausfällt, der Sohn nicht mehr zur Schule geht oder die Tochter sich an keine Regeln hält, ist Streit in der Familie vorprogrammiert. In diesen Situationen kann ein Familienrat helfen, der Probleme mit Hilfe eines Koordinators löst. In der städtischen Volkshochschule fand nun ein zweitägiges Netzwerktreffen statt, bei dem Experten aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz über das Verfahren diskutierten. Das 11. Netzwerktreffen Familienrat hatte das Thema „Beteiligung von Jugendlichen“.
Im vergangenen Jahr fand das Treffen in Berlin statt, nun trafen sich die 140 Fachkräfte in der Hauptstadt für Kinder. In der VHS erklärte Rob van Pagée aus Amsterdam, wo das Verfahren seit 17 Jahren praktiziert wird, wie Kinder und Jugendliche in den Familienrat am besten eingebunden werden können. Dr. Michael Hipp vom Kreisgesundheitsamt Mettmann erläuterte die Grenzen und Chancen eines Familienrats mit psychisch kranken Menschen.
Derweil testete eine Gruppe Jugendlicher und Vertreterinnen und Vertreter von Jugendparlament, Jugendberatung, städtischer Kinder- und Jugendförderung, Agentur für Arbeit und Evangelischer Kirchengemeinde das Verfahren im Haus der Chancen. Bei einem gemeinsamen „Zukunftsfest“ überlegten die Teilnehmer, wie Jugendlichen verschiedene Nebenjobs zugänglicher gemacht werden können. Innerhalb eines Jahres möchte das Jugendparlament eine Plattform schaffen, auf der Arbeitgeber Jobangebote für junge Menschen inserieren können – egal ob in der Gastronomie, im Einzelhandel oder bei Privatpersonen. Gleichzeitig sollen Jugendliche eigenständig nach einem passenden Nebenjob suchen können, entweder regelmäßig auf 450-Euro-Basis oder einmalig gegen ein Taschengeld. Weitere Schritte auf dem Weg zur Nebenjobplattform wollen die Jugendlichen nun mit Bürgermeister Daniel Zimmermann besprechen. Das 12. Netzwerktreffen findet im kommenden Jahr in Hamburg statt. (bh)