Liebe Monheimerinnen und Monheimer,
mit dem Jahr 2021 geht ein für die Stadt und für uns alle schwieriges Jahr zu Ende. Das liegt vor allem an der anhaltenden Pandemie. Corona ist immer noch da und die Krise zehrt an uns. Doch Jammern ist keine Option, denn tatsächlich war in diesem Jahr schon wieder viel mehr möglich als im Jahr 2020. Am verhinderten Stadtfest-Wochenende im Juni gab es die ersten Open-Air-Konzerte und ein bisschen Biergarten-Atmosphäre in der Stadtmitte. Wir konnten Bürgerschaftsbeteiligungen wieder in Präsenz durchführen, miteinander ins Gespräch kommen und uns persönlich austauschen. Die Feierlichkeiten zu 50 Jahren Städtepartnerschaft mit Wiener Neustadt, das Triennale-Prequel, das Septemberfest, der Martinsmarkt und der Monheimer Weihnachtsmarkt samt Sternenzauber und Eislaufbahn konnten allesamt wie gewohnt stattfinden.
Das verdanken wir dem umsichtigen Verhalten aller Bürgerinnen und Bürger sowie der erfreulich hohen Impfquote in der Stadt. Mein Dank gilt den Ärztinnen und Ärzten, den Medizinischen Fachangestellten und den vielen Helferinnen und Helfern, die im zu Ende gehenden Jahr zehntausende Dosen verimpft haben. Alle Monheimerinnen und Monheimer, die es wollen, haben bereits eine oder mehrere Impfungen erhalten. Und im Vergleich zu anderen Regionen in Deutschland und Europa haben erfreulich viele Menschen von diesem so wichtigen Angebot Gebrauch gemacht. Das Impfen wird uns auch im kommenden Jahr helfen, die Krise endlich zu überwinden. Informieren Sie sich gerne auf www.impftermin.monheim.de über freie Termine in den örtlichen Praxen und Impfzentren. Fast täglich werden neue Termine freigeschaltet.
Die Stadt erweist sich auch weiterhin als Möglichmacherin
Insgesamt gesehen sind wir bislang doch vergleichsweise gut durch die Krise gekommen. In meinen letztjährigen Worten zum Jahreswechsel habe ich Ihnen das Versprechen gegeben, dass sich die Stadt auch weiterhin als Möglichmacherin erweisen wird – mit klugen Konzepten und finanziellen Hilfen, wo immer sie geboten sind. Ich habe Ihnen versprochen, dass wir alles dafür tun werden, um die Gastronomie und den Einzelhandel weiterhin zu unterstützen, weil sie ganz wesentliche Bestandteile einer lebendigen Stadt sind. Dieses Versprechen haben der Rat und die Verwaltung der Stadt gehalten. Und wir haben mit dem von uns aufgespannten Rettungsschirm auch vielen heimischen Sport- und Brauchtumsvereinen durch die schweren Monate der Pandemie geholfen. Auf diese Hilfe, das verspreche ich gerne erneut, werden sich alle genannten Einrichtungen und Institutionen auch 2022 weiter voll verlassen können. Wir werden alles dafür tun, um die Lebendigkeit und Vielfalt in unserer schönen Stadt zu erhalten.
Das kann die Stadt sich nach vielen guten Jahren leisten. Denn gut durch die Krise gekommen sind wir auch mit den städtischen Finanzen. Entgegen anderslautender Stimmen rund um die Beschlussfassung des städtischen Haushaltsplans kann ich Ihnen versichern: Es besteht kein Anlass zur Sorge. Zwar belasten die coronabedingt gesunkenen Steuereinnahmen und der bittere Anlageverlust von 38 Greensill-Millionen die Stadtkasse, doch der sehr hohe Stand an bilanziellem Eigenkapital, den die Stadt durch ihre Steuerpolitik in den letzten Jahren aufgebaut hat, lässt uns zwei, drei schlechte Jahre durchaus verkraften. Deshalb hat der Stadtrat richtigerweise entschieden, keins der geplanten Projekte, wie den Umbau der Stadtmitte, den Bau der Kulturraffinerie und weiterer Wohnungen sowie die Realisierung neuer Schulen und Kindertagesstätten zurückzustellen.
Monheim am Rhein trotzt der Krise. Das neue Rathauscenter wächst ebenso wie das neue Sojus 7 und die Kulturraffinerie K714 samt Parkhaus. Der Bau des Radschnellwegs hat 2021 mächtig an Fahrt aufgenommen – ebenso wie der Straßenausbau, der jetzt noch viele Baustellen beschert, aber am Ende allen dienen wird. An der Kapellenstraße geht er gerade auch mit der optischen Freilegung der historischen Marienkapelle einher. Wir bereiten unsere Stadt für die Zeit nach der Pandemie vor.
Wir bewahren Altes und schaffen weiter Neues
Wir haben 2021 unter anderem das neuen Schulzentrum zwischen Lotten- und Krischerstraße eingeweiht. Die neue Feuerwache ist ebenso fertig geworden wie die neue Kunstwerkstatt Turmstraße. Der Schelmenturm – das Wahrzeichen der Stadt – erstrahlt nach seiner Restaurierung in völlig neuem Glanz. Wir bewahren Altes und schaffen weiter Neues – direkt am Fuße des Schelmenturms etwa gerade die neue Doll Eck. Auch der Gesundheitscampus auf dem alten Krankenhausgelände ist 2021 fertig geworden. 2022 wird hier das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) als städtische Tochtergesellschaft den Betrieb aufnehmen. Fertig geworden sind 2021 auch die neue Heinestraße und das dortige Mo.Ki-Zentrum. Eingeweiht haben wir die Lommer-jonn-Chaussee und den Ingeborg-Friebe-Platz. Das zuletzt doch ziemlich heruntergekommene Baumberger Einkaufszentrum hat sich in die moderne Holzweg-Passage verwandelt. Und in die ersten Wohnungen der Monheimer Wohnen im Quartier Unter den Linden sind die Mieterinnen und Mieter eingezogen – während die nächsten Wohnungen in Baumberg im Sophie-Scholl-Quartier und an der Europaallee schon in die Höhe wachsen.
Auch in die Schulen und Kitas investieren wir in beiden Stadtteilen trotz Krise massiv weiter, weil es nach wie vor kein besseres Zukunftsinvestment als Bildung gibt. Wie gut, dass wir für die langen Monate des Home-Schoolings die Arche schon gebaut hatten, bevor das Wasser kam. Die Investitionen in über 3.500 iPads für alle Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen und in schnelle Glasfaserleitungen für Privathaushalte, Firmen und in öffentlichen Gebäuden haben sich gelohnt.
Im Monheimer Haushalt 2022 sind nicht nur über 60 Millionen Euro für Kitas und Schulen eingeplant, sondern schon den zweitgrößten Posten bilden mit rund 20 Millionen Euro Gelder, die in Straßen- und Kanalbaumaßnahmen fließen werden. Und wie gut es ist, auch hier rechtzeitig zu investieren, haben die schlimmen Starkregenereignisse im ausklingenden Jahr gezeigt. Zudem werden wir für 4,5 Millionen Euro in den Deichausbau stecken und 3,3 Millionen Euro in ein neues Baumberger Feuerwehr-Gerätehaus. Fast neun Millionen Euro gehen in den Ausbau der Sportanlagen, über zwei Millionen in neue Spielplätze. Wir bauen ein Haus der Hilfsorganisationen in Baumberg und eine Übungshalle für die heimischen Karnevalsvereine an der Frohnstraße. Wir investieren weiterhin in Kunstobjekte für den öffentlichen Raum und erwerben Grundstücke, um diese weiter zu entwickeln.
Gestalten Sie Weichenstellungen weiterhin aktiv mit
All das geht nicht ohne Staub und Lärm. Und für all diese Entwicklungen werden Sie als Monheimerinnen und Monheimer auch 2022 weiterhin Umwege in Kauf nehmen müssen. Doch auch hier halte ich mein Versprechen aufrecht: Es lohnt sich! Der Stadtrat und die Stadtverwaltung haben viele gute Zukunftsentscheidungen getroffen. Und Sie können diese Weichenstellungen weiter aktiv mitgestalten. Ihre Meinung ist den im Rat vertretenen Fraktionen, aber auch mir persönlich ungebrochen wichtig. In Monheim am Rhein können Sie über das städtische Mitmachportal Projekte mitdenken und mitplanen oder uns ihre ganz eigenen Ideen mitteilen. Machen Sie Gebrauch davon. Und lassen Sie sich von niemand einreden, diese aktive Form des bürgerschaftlichen Engagements sei sinnlos oder würde nicht ernstgenommen. Die Anzahl der in den letzten Jahren umgesetzten Projekte spricht eindeutig dagegen. Ich lade Sie daher auch für 2022 wieder ganz herzlich ein: Treten Sie mit Ihren politischen Vertreterinnen und Vertretern sowie ihrer Stadtverwaltung in den Dialog. Und lassen Sie sich auch durch die manchmal aufgrund der allgemeinen Nachrichtenlage etwas gedrückte Stimmung den Optimismus und die Freude sowie den respektvollen Umgang miteinander nicht verderben. Zusammenhalt ist wichtig – gerade in schwierigen Zeiten.
Mein Dank gilt allen Beschäftigten in der Stadtverwaltung und den städtischen Tochtergesellschaften, die mit enormer Motivation und Identifikation all diese Projekte vorantreiben. Es macht mir ungebrochen große Freude, mit ihnen sowie den Bürgerinnen und Bürgern weiter an Monheims Zukunft zu bauen. Dieser Zukunft sehe ich auch und gerade in diesen noch immer so besonderen Zeiten tatsächlich mit großer Zuversicht und Vorfreude entgegen.
Ich danke Ihnen allen für die Unterstützung und Geduld in den zurückliegenden Monaten und allen Menschen, die auch 2021 wieder in ganz unterschiedlichen Funktionen zum Zusammenhalt der Monheimer Gesellschaft beigetragen haben.
Ihnen und Ihren Familien ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein glückliches neues Jahr.
Ihr Daniel Zimmermann
Bürgermeister der Stadt Monheim am Rhein