Mit Christiane Schärfke hat zum 1. August die neue Leiterin des Bereichs Ordnung und Soziales ihren Dienst bei der Stadtverwaltung im Monheimer Rathaus angetreten. Den heutigen Dienstag nutzte sie gemeinsam mit Bürgermeister Daniel Zimmermann und weiteren Mitgliedern des Verwaltungsvorstands, um sich auch gegenüber den heimischen Medienvertretern kurz vorzustellen und erste Aus- und Rückschau zu halten.
In den Einstiegstagen wäre dazu auch kaum Zeit gewesen. Schon in der zweiten Woche nach Schärfkes Start hatte die Stadt von der Bezirksregierung das bekannte Fax mit dem Amtshilfegesuch erhalten, binnen 48 Stunden 150 Flüchtlinge zur Erstaufnahme in Monheim am Rhein unterzubringen. Hauptzuständig für die Koordination: Natürlich der Bereich Ordnung und Soziales. Wohl auch deshalb nutzte Christiane Schärfke jetzt noch einmal die Chance, sich für die „großartige Aufnahme und Unterstützung in der Anfangsphase“ zu bedanken. Sie selbst, aber auch ihr Stellvertreter Dietmar Marx und die rund 100 weiteren Bereichskolleginnen und -Kollegen hatten in den letzten Tagen wirklich alle Hände voll zu tun, um den oft auf abenteuerlichsten Wegen nach Monheim am Rhein gekommenen Flüchtlingen möglichst guten und vor allem menschenwürdigen Start in Deutschland zu ermöglichen.
Doch Anpacken, das mag die aus Menden stammende 35-jährige Juristin. Gleich ohne große Eingewöhnungsphase kräftig miteinsteigen, das konnte sie auch deshalb, weil sie nach dem Studium in Marburg und Bochum sowie ihrer Referendariatszeit in Dortmund zuletzt bei der Stadtverwaltung im sauerländischen Balve das nahezu gleiche Tätigkeitsfeld wie jetzt bereits beackert. Nur eben alles etwas kleiner, etwas beschaulicher – Balve zählt gerade einmal 11.900 Einwohner. Da schaut Monheim schon recht groß aus.
Gerade der Blick von außen habe ihr sehr geholfen, berichtet Christiane Schärfke. „Monheim am Rhein ist eine absolut lebenswerte Stadt. Hier wurde schon so viel getan. Und viele Früchte der erfolgreichen Arbeit aus den letzten Jahren können ja auch schon geerntet werden. Dennoch ruht sich hier niemand auf den Lorbeeren aus. Glauben Sie mir, ich bin ja schon etwas rumgekommen: In vielen anderen Städten wird noch an Problemen gearbeitet, die hier längst gelöst sind.“ Das Anspruchsdenken der Bevölkerung sei daher schon bemerkenswert, so Schärfke. „Eine Wahrnehmung, die ich nun schon von vielen neuen Kolleginnen und Kollegen in unserer Verwaltung gehört habe“, so Bürgermeister Daniel Zimmermann. „Und es stimmt ja auch. Der Draht ins Rathaus ist kurz. Die Monheimerinnen und Monheimer schauen sehr genau hin. Und wenn es irgendwo mal nicht passt, wenden sie sich auch direkt an uns, ganz sicher direkter als in vielen anderen Gemeinden. Natürlich versuchen wir als Stadt dann bestmöglich zu helfen – auch wenn nicht immer alles geht.“
Und wie geht es im Bereich Ordnung und Soziales weiter? „Das Flüchtlingsthema wird uns hier gewiss noch länger sehr beschäftigen“, weiß Christiane Schärfke. „Hinzu kommt das Thema Ehrenamtsförderung“ – auch und gerade in den Reihen Feuerwehr, die ja ebenfalls dem Bereich Ordnung und Soziales angehört. Unter dem Arbeitstitel „Rathaus kompakt“ arbeitet die Stadtverwaltung zudem daran, den Bürgerservice weiter auszubauen. Deutlich mehr der gefragtesten Dienstleistungen sollen künftig zentral und zu vereinheitlichten Öffnungszeiten im Bürgerbüro angeboten werden, mit kurzen Wegen und möglichst barrierearm. Das wird auch zu baulichen Veränderungen führen. Viele spannende Baustellen also. Wie erholt man sich von der Arbeit daran? „Mit Sport, gerne Joggen oder auch Squash, mit Reisen, und mit guten Freunden“, so Christiane Schärfke. Und von diesen hat sie zuletzt immer mehr im Rheinland gefunden. (ts)