Der BSM-Bus mit Hilfsgütern für Malbork und die Ukraine ist wie erhofft mit Menschen zurückgekehrt

Die beiden Fahrer haben 37 Frauen, Männer und Kinder aus Kiew, Mariupol und anderen Metropolen mitgebracht – der jüngste ist gerade einmal fünf Monate alt 

Angekommen am Rhein. Der den Bahnen der Stadt Monheim von Daimler Benz kostenlos zur Verfügung gestellte Bus ist wieder heil zurückgekehrt. Foto(s): Thomas Spekowius

Nach kurzer Zwischenunterbringung im Hotel soll es möglichst schnell in Wohnungen gehen, die die Stadt gerade kurzfristig anmietet und einrichtet. Zur Ruhe kommen ist jetzt das Wichtigste.

Die beiden Monheimer Busfahrer Andreas Jaworski und Orhan Arslanoglu sind gut wieder aus Malbork zurückgekehrt.

Es war ein „Amtshilfegesuch“ der besonderen Art. Monheims polnische Partnerstadt Malbork hatte die Stadt Monheim am Rhein um Unterstützung bei der Versorgung von Menschen gebeten, die sich aus der Ukraine zu ihnen geflüchtet haben. Zudem liefern die Malborker auch Hilfsgüter direkt in die Ukraine.

Am Samstagabend waren die beiden BSM-Fahrer Andreas Jaworski und Orhan Arslanoglu daher mit einem Bus voller Kleidung, Schreibwaren, Medizin, Taschenlampen und vieler weiterer Hilfsmittel nach Polen aufgebrochen, die die Stadt eilig organisiert hat. Seit Montagabend sind sie zurück. Mit an Bord: 37 Menschen aus Städten, deren Namen derzeit fast täglich die Nachrichten dominieren, Kriegsschauplätze wie Kiew und Mariupol. Fast alle kommen sie aus dem Osten des Landes, wo Putins Truppen seit Wochen besonders schwer wüten.  

Es hätten sogar noch ein paar Menschen mehr Platz im Bus gehabt. Doch viele der jetzt in Polen gestrandeten Ukrainerinnen und Ukrainer hoffen offenbar noch immer auf eine baldige Rückkehr oder wollen zumindest noch eher nah der Grenze abwarten. Da erscheint die spontane Mitfahrgelegenheit nach Deutschland erstmal schrecklich weit. Zwischen 71 Jahren und 5 Monaten sind die alt, die die Reise mit dem leergeräumten Hilfsgüter-Bus nun aber doch gewagt haben. Der kleine Artem, gerade erst im Oktober geboren, kam dabei auch noch mit über 39 Grad Fieber am Rhein an. Inzwischen geht es ihm jedoch schon wieder besser – und vor allem ist mit er mit seiner Mutter nun eins: Endlich in Sicherheit!

Die Zahl der Schutzsuchenden vor Russlands Angriffskrieg in Europa wächst – auch in Monheim am Rhein. Bis Ende der Woche rechnet die Stadt mit rund 350 Menschen, die nach einer ähnlich langen Reise über die verschiedensten Routen untergebracht werden müssen. Rund 300 sind schon heute da. Die Stadt geht die Herausforderung weiter mit viel Engagement und vereinten Kräften an. Zudem engagieren sich viele Monheimerinnen und Monheimer auch privat. (ts)

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