Aus Uganda, den USA, Kanada, Norwegen, England und Berlin sind Musikerinnen und Musiker nach Monheim am Rhein gekommen, um auf dem Rhein eine erste kleine Ausgabe der Monheim Triennale zu präsentieren. Vom 1. bis 3. Juli fand auf dem Schiff MS Rheinfantasie am Monheimer Schiffsanleger „The Prequel“ als Vorabausgabe des eigentlichen Musikfestivals statt. Dabei wurden die Hoffnungen des Gründungsintendanten, Reiner Michalke, nicht nur erfüllt, sondern übertroffen: „Vor einem Festival malt man sich so einiges aus. Aber wenn dann wirklich alles so zusammen passt wie jetzt, ist das schon ein ganz besonderer Glücksfall.“
Die Umsetzung war auch wegen der Corona-Pandemie nicht ganz einfach, doch mit Unterstützung des Goethe-Instituts und der Deutschen Botschaften gelang es schließlich, 17 der eingeladenen Musikerinnen und Musiker für die Werkstatt-Ausgabe der Monheim Triennale an den Rhein zu bringen: Yazz Ahmed, Sam Amidon, Hibo Elmi, Greg Fox, Shahzad Ismaily, Sofia Jernberg, Robert Landfermann, Ingrid Laubrock, Ava Mendoza, Marcus Schmickler, Phillip Sollmann, Colin Stetson, Stian Westerhus und das Mivos Quartett mit Maya Bennardo, Tyler J. Borden, Olivia De Prato und Victor Lowrie Tafoya. Und es wurde, so bestätigen es auch die Künstlerinnen und Künstler, ein außergewöhnliches Fest. Die Musikerinnen und Musiker lernten sich, die Stadt und ihre Musik kennen, machten gemeinsam Musik und entdeckten sie dabei gemeinsam mit den Monheimerinnen und Monheimern jenseits aller Genregrenzen neu.
Die Monheim Triennale bot 29 Veranstaltungen an drei Tagen. Insgesamt 230 Besucherinnen und Besucher durften die Konzerte auf der MS Rheinfantasie gemäß den Vorgaben der Corona-Schutzverordnung verfolgen – im Rahmen dieser Vorgaben war „The Prequel“ an jedem Tag ausverkauft. Neben den Konzerten auf dem Festivalschiff gab es die Klanginstallation „Continuum“ von Frank Schulte in der evangelischen Altstadtkirche, Gespräche mit den Künstlerinnen und Künstlern im Festivalhotel und Begegnungen von Triennalemusikern mit Musikern aus Monheim am Rhein im Sojus-7-Café „Zum Goldenen Hans“. Für die meisten Künstlerinnen und Künstler waren es die ersten Konzerte vor Publikum seit eineinhalb Jahren.
Höhepunkte im Programm waren das Konzert der Orchesterklassen des Otto-Hahn-Gymnasiums unter Koordination der städtischen Musikschule: Nach wochenlangen Proben über das Internet spielten sie gemeinsam mit mehreren Künstlerinnen und Künstlern aus dem Festival-Line-up, Shazad Ismaily, Greg Fox, Robert Landfermann und Stian Westerhus, eine Hommage an Carla Bleys „Escalator over the Hill“. Dem gleichen Stück widmeten sich das Eröffnungskonzert „Round Robin“ und das „Grand Finale“ mit allen 17 Musikerinnen und Musikern.
Am Samstag präsentierte eine „Allstarband“ mit Greg Fox, Ava Mendoza, Phillip Sollman, Stian Westerhus und Shazad Ismaily einen lebendigen Beweis für die Aktualität des deutschen Krautrocks, unter anderem vor den Augen und Ohren von Bürgermeister Daniel Zimmermann, Schriftstellerin Ulla Hahn, NRW-Kultur- und Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen und des ehemaligen Bundesinnenministers Gerhart Baum. Zum abschließenden DJ-Set von Hibo Elmi alias Hibotep aus Kampala tanzten schließlich zahlreiche Monheimerinnen und Monheimer.
Aufzeichnungen der Konzerte sollen bald unter http://www.monheim-triennale.de verfügbar sein. Auch im Rahmen des ARD-Radiofestivals vom 26. Juni bis 17. September sind Sendungen geplant. Die erste reguläre Ausgabe der Monheim Triennale soll dann vom 22. bis zum 26. Juni 2022 stattfinden. (bh)