Gleichstellungsbeauftragte berieten im Rathaus über aktuelles Thema
Für einen gesetzlichen Mindestlohn sprachen sich die Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Mettmann bei ihrem jüngsten Treffen im Monheimer Rathaus aus. Gastgeberin Gisela Herforth empfing dort vorgestern ihre Kolleginnen.
„Es sind überwiegend Frauen, die in Deutschland für Niedriglöhne arbeiten. Trotzdem spielen sie in der aktuellen politischen Debatte um die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns offenbar keine Rolle“, sagte Herforth. „Das mag daran liegen, dass Frauen oft nur als teilzeitbeschäftigte Zuverdienerinnen gesehen werden, obwohl sie unter allen Vollzeitbeschäftigten mit rund 64 Prozent fast zwei Drittel der Niedriglohn-Beschäftigten stellen.“
Deshalb sei gerade aus der Perspektive von Frauen ein gesetzlicher Mindestlohn dringend geboten, zumal in typischen Frauenbranchen tarifliche Mindestlöhne häufig nicht gezahlt würden. Herforth: „Und warum soll in Deutschland nicht gehen, was in 20 EU-Staaten möglich ist? Länder wie Frankreich, Belgien, Luxemburg oder die Niederlande haben Mindestlöhne zwischen acht und neun Euro, und das ohne die in unserem Land als Gegenargument viel zitierte angebliche negative Auswirkung auf die Beschäftigung.“
Zwar sei unstrittig, dass gesetzliche Mindestlöhne allein oft nicht zu einer eigenständigen Existenzsicherung von Frauen führen, wären aber, so die Meinung der Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Mettmann, ein entscheidender Schritt in die richtige Richtung.