Monheimer Häuser erzählen Geschichten

VHS-Führung mit Stadthistoriker Dr. Karl-Heinz Hennen zu prägenden Wohnbauten im Stadtgebiet

Das Deusser-Haus ist nicht nur eine der Stationen bei der VHS-Führung am Samstag. Es ist auch ein fester Standort der MonChronik, Monheims dezentralem Heimatmuseum. Foto: Thomas Spekowius

Eine von der Volkshochschule organisierte Stadtführung zu akzentsetzenden Häusern, die die Verbindung von wirtschaftlichem Erfolg und öffentlicher Repräsentation verdeutlichen, findet am kommenden Samstag 3. Juni, von 14 bis 16.15 Uhr, unter der Leitung des Stadthistorikers Dr. Karl-Heinz Hennen statt. Die Teilnahme ist entgeltfrei, jedoch wird um eine vorherige telefonische Anmeldung bei der VHS  unter  02173 951-4111 gebeten. Treffpunkt ist vor dem Haus an der Krummstraße 32.

Vier Monheimer Betriebe erreichten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit Fabrikgebäuden auf einem modernen Stand den Durchbruch zur industriellen Produktion. Es waren die Brauerei Peters, das Falzziegelwerk Odenthal, die Weinbrand- und Likörfabrik Vom Berg & Leist und die Kettenfabrik Pötz & Sand. 

Nach der Errichtung moderner Fabriken wurde es schnell zur Tradition, mit dem Bau repräsentativer Villen den erreichten großbürgerlichen Status auch hierüber sichtbar zu machen. Von den Jugendstilvillen der Brauereibesitzer auf der Krummstraße wird der Weg bei der VHS-Führung die Straße hinunter zur Villa Odenthal führen. Die Villa Pötz in der Frohnstraße ist nicht erhalten, wohl aber das gegenüberliegende Fabrikgebäude. Wie in den anderen Fällen liegt auch die Villa Leist an der Grabenstraße nicht weit entfernt vom früheren Betriebsgelände.

Etwas bescheidener tritt die Krautfabrik an der Kapellenstraße mit dem erhaltenen Wohn- und Geschäftshaus auf. In der Nachbarschaft befindet sich zudem das Lottnerhaus, erbaut von den Nachfahren des berühmten Zimmermeisters Johann Georg Lottner. Das Deusser-Haus, An d´r Kapell, wurde vielfältig genutzt. Es diente unter anderem dem Mediziner Dr. Jakob Metzmacher, dem bedeutenden Maler August Deusser sowie gleich mehreren leitenden Angestellten großer Firmen als Wohnhaus. In eine ganz andere Kategorie verweisen die 1913 gegründeten „Mineralölwerke Rhenania GmbH“ mit dem Verwaltungsgebäude und dem Casino an der Krischerstraße sowie den Wohnhäusern an der Heinrich-Späth-Straße. (ts)

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