Eine an der Gesamtschule am Berliner Ring entstandene und zunächst eigentlich ganz kleine Idee wird gerade immer größer – und vor allem immer länger.
An andere Menschen denken und Solidarität zeigen, dieses Bestreben der Schülerinnen und Schüler an der Gesamtschule am Berliner Ring erwuchs, nachdem sich die Kinder unter anderem über viele großzügige Spielespenden aus der Bürgerschaft für ihre, wegen der Corona-Schutzmaßnahmen gerade so anders verlaufenden, Pausen im engen Klassenverband gefreut hatten.
Es entstand die Idee zu einer kontaktlosen Menschenkette unter dem Motto: „Wo Du bist, scheint die Sonne!“ Dafür hat das Team der Gesamtschule ein Bildmotiv zum Ausmalen entworfen, das in den letzten Wochen an zahlreiche Schulen, Kitas und Tagespflegestellen verteilt wurde. Die ausgemalten Bilder werden anschließend gesammelt und in Form einer Menschenkette an immer mehr Fenster im Stadtgebiet gehängt.
„Der Wunsch, alle Kinder der Stadt zu dieser Menschenkette einzuladen, wurde vor allem auch durch die Begeisterung von Alexandra Mertin, aus den Reihen der Elternschaft und selbst Erzieherin, möglich", berichtet Nicole Bergmann, Sport- und Religionslehrerin an der Gesamtschule Berliner Ring, die das zweite treibende Schwungrad hinter der Aktion ist, die ihre Schule längst verlassen hat.
Kette verläuft auch an vielen städtischen Gebäuden
Auch die Stadtverwaltung beteiligt sich daran. Im Rathaus begrüßt die bunte Menschenkette alle Besucherinnen und Besucher gleich im Eingangsbereich. Zu sehen ist sie außerdem am Stadtteil-Büro sowie an allen städtischen Kultureinrichtungen. Bibliothek, Ulla-Hahn-Haus und das Sojus 7 im Goldenen Hans stellen ihre Fenster für das bunte Miteinander ebenso zur Verfügung wie die Musikschule und die Kunstschule, in deren Fenstern sich die farbenfrohen Menschen längst ebenfalls einander freudig an den Händen halten. Die Kunstschule beteiligt sich inzwischen sogar mit kreativer Unterstützung aus ihren Reihen an der Aktion. Und auch über das Schaufenster des BSM-Kundencenters in der Heinestraße verläuft die Menschenkette.
Nun soll es noch viel weitergehen. Die Idee von Alexandra Mertin und Nicole Bergmann, im nächsten Schritt auch die Monheimer Partnerstädte in Frankreich, Israel, Österreich, Polen und der Türkei sowie die Menschen im ostdeutschen Delitzsch einzubinden, wurde von Annika Patz und ihrer Abteilung Interkulturalität und Städtepartnerschaften im Rathaus begeistert aufgenommen, der Appell zum Mitmachen wurde bereits weitergereicht.
Ziel der kontaktlosen Menschenkette ist es, nach der Idee ihrer beiden Erfinderinnen, „ein Symbol für Zusammenhalt und Miteinander zu setzen, in Zeiten, in denen Abstandhalten, auf soziale Kontakte zu verzichten und das persönliche Sozialleben erheblich einschränken zu müssen, die eigentliche Norm ist.“ Nicole Bergmann: „Wir bedanken uns bei allen Kindern und Erwachsenen, die bisher mit ihrem Bild Teil der kontaktlosen Menschenkette geworden sind.“ (ts)