Franz-Boehm-Straße 4 (vor dem Treppenaufgang zu St. Gereon)

Hier liegt ein Stolper-Stein für:

Pfarrer Franz Boehm

Franz Boehm wurde am 3. Oktober 1880 geboren.

Er wurde in Boleszyn in Polen geboren.

Das spricht man so: Bole-zühn.

 

Franz Boehm war ein Pfarrer.

Franz Boehm hat sich oft gegen die Nazis gewehrt.

Zum Beispiel hat er bei Gottesdiensten Polnisch gesprochen.

Oder polnische Menschen beraten.

Deshalb haben die Nazis ihn besonders beobachtet.

 

Ab Juni 1938 war er der Pfarrer
in der Katholischen Pfarrgemeinde St. Gereon.

Er hat die Gottesdienste in der Kirche St. Gereon gehalten.

Franz Boehm hilft polnischen Menschen

Im 2. Welt-Krieg sind viele polnische Menschen
nach Monheim am Rhein gekommen.

Das waren etwa 240 Menschen.

Die meisten von diesen Menschen
waren Zwangs-Arbeiter und Zwangs-Arbeiterinnen.

Und ihre Familien.

Diese Menschen haben meist nur polnisch gesprochen.

Franz Boehm konnte auch polnisch sprechen.

Weil er in Polen geboren wurde.

Er hat viele von den Menschen betreut.

Und beraten.

Das hat er in Polnisch gemacht.

 

Dann hat er entschieden:

Es soll auch Gottesdienste in polnischer Sprache geben.

Dann können die polnischen Menschen mehr verstehen.

Das war im Jahr 1941.

Die Nazis haben das verboten.

Die Nazis haben gesagt:

Das ist nicht richtig.

Im Deutschen Reich muss Deutsch gesprochen werden.

Die Nazis wollen Franz Boehm festnehmen

Ab 1941 haben die Nazis Franz Boehm beobachten lassen.

Die Gestapo hat ihn beobachtet.

Gestapo ist die Abkürzung für: Geheime Staats-Polizei.

Das war die Polizei von den Nazis.

 

Früher war Josef Grütering der Bürgermeister von Monheim am Rhein.

Josef Grütering war ein Nazi.

Deshalb war er gegen Franz Boehm.

Josef Grütering hat am 1. Dezember 1942 gesagt:

Franz Boehm ist ein Problem.

Die Gestapo soll ihn festnehmen.

Und in ein Konzentrations-Lager bringen.

 

Die Gestapo konnte Franz Boehm aber nicht festnehmen.

Franz Boehm hat nichts Verbotenes gemacht.

Deshalb hat die Gestapo gesagt:

Franz Boehm muss eine Strafe zahlen.

Die Strafe sind 3000 Reichsmark.

Franz Boehm musste die Strafe in nur einem Monat bezahlen.

Sonst hätte die Gestapo Franz Boehm festgenommen.

Das hat er geschafft.

Franz Boehm stellt sich gegen die Nazis

Im Jahr 1944 hatte Franz Boehm große Probleme mit den Nazis.

Franz Boehm hat an Ostern eine Predigt gehalten.

In der Predigt hat Franz Boehm sich gegen die Nazis gestellt.

Franz Boehm hat einen Film von den Nazis kritisiert.

Der Film hatte den Namen: Ich klage an.

Der Film hat gesagt:

Manche Menschen sind sehr schwer krank.

Diese Menschen haben ein schlechtes Leben.

Deshalb darf man diese Menschen töten.

Das ist besser für diese Menschen.

Und für alle anderen Menschen.

 

Das nennt man auch: Euthanasie.

Für die Nazis war Euthanasie sehr wichtig.

Die Nazis wollten nur gesunde Menschen in Deutschland haben.

Kranke Menschen waren ein Problem.

Zum Beispiel Menschen mit psychischen Problemen.

Oder Menschen mit Behinderungen.

Deshalb haben die Nazis viele kranke Menschen getötet.

Viele Menschen fanden das nicht gut.

Deshalb haben die Nazis den Film gemacht.

 

Die Nazis wollten mit diesem Film zeigen:

Euthanasie ist gut.

 

Manche Menschen haben das geglaubt.

Andere Menschen nicht.

Franz Boehm hat das nicht geglaubt.

Franz Boehm hat in seiner Predigt gesagt:

Der Film ist eine Lüge.

Der Film ist schlecht für alle Menschen.

Euthanasie ist schlecht.

Jeder Mensch soll leben.

Man darf keine Menschen töten.

Besonders nicht, wenn die Menschen krank sind.

 

Die Nazis haben das mitbekommen.

Die Nazis wollten Franz Boehm schon vorher festnehmen.

Jetzt hatten die Nazis einen Grund dafür.

Das Ende von Franz Boehm

Am 5. Juni 1944 haben die Nazis Franz Boehm dann festgenommen.

Direkt nach einem Gottesdienst in der Kirche St. Gereon.

Und in das Konzentrations-Lager Dachau gebracht.

 

Im Konzentrations-Lager waren sehr viele kranke Menschen.

Franz Boehm ist auch krank geworden.

Am 13. Februar 1945 ist Franz Boehm dann gestorben.

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