Bayer-04-Fußballzentrum

Der Fußball-Bundesligist Bayer 04 Leverkusen benötigt dringend einen neuen Standort für sein Sportleistungszentrum. Das bisherige neben der BayArena in Leverkusen muss dem Autobahnausbau weichen. Die Stadt Monheim am Rhein unterstützt den etablierten, für die gesamte Region bedeutsamen Verein und beteiligt sich aktiv an der Suche nach geeigneten Flächen. Die Bezirksregierung prüft nun zwei Standorte auf Monheimer Stadtgebiet.

Wenn in Leverkusen – wie geplant – im Jahr 2031 der Um- und Ausbau der A 1 beginnt, entfallen rund um die BayArena Trainingsflächen, Gebäude sowie Parkplätze. Die für ein Sportleistungszentrum notwendigen Voraussetzungen sind dann nicht mehr gegeben – womit der Betriebserhalt des Stadions und damit auch die Bundesliga-Lizenz von Bayer 04 Leverkusen auf dem Spiel stehen.

Der Verein muss nach eigenen Angaben zwischen 2027 und 2029 ein neues Fußballzentrum beziehen, um einen reibungslosen Spiel- und Trainingsbetrieb gewährleisten zu können. Der Verein sucht schon seit Jahren nach einer geeigneten Fläche dafür. Mehr als 70 potenzielle Standorte in den Städten Langenfeld, Köln, Leverkusen, Leichlingen, Burscheid und Monheim am Rhein wurden geprüft, stets in engem Austausch mit den zuständigen Bezirksregierungen und weiteren Behörden.

Benötigt werden für die verschiedenen Bayer-04-Mannschaften elf Fußballplätze, zwei Halbfelder sowie die dazugehörigen Funktionsgebäude. Ein neues, modernes Leistungszentrum soll die Nachwuchsgewinnung von Spitzensportlerinnen und Spitzensportlern sicherstellen und gleichzeitig neue Maßstäbe in Sachen Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung setzen. Hierfür sind nun zwei Flächen auf Monheimer Stadtgebiet in den Fokus gerückt. Die Bezirksregierung prüft derzeit, ob sie geeignet sind.

Erster potenzieller Standort: Gebiet des Laacher Hofs

Konkretere Pläne gab es zunächst für das Gebiet des Laacher Hofs. Eine Machbarkeitsstudie hatte ergeben, dass das 28 Hektar große Areal nördlich von Schloss Laach für den Trainingscampus geeignet ist. Die Fläche gehört der Bayer AG und wird bislang landwirtschaftlich genutzt. Sie liegt zwischen Schleiderweg, Hitdorfer Straße, A 59 sowie den Waldflächen zwischen Schleiderweg und Autobahn. Das Areal könnte direkt über das Autobahndreieck Monheim Süd und den Kreisverkehr Hitdorfer Straße angebunden werden.

Der Rat der Stadt Monheim am Rhein hatte die Angelegenheit an sich gezogen und am 30. Oktober 2024 grünes Licht für den Start der Planungen gegeben. In der Ratssitzung wurde das Vorhaben ausführlich der Öffentlichkeit vorgestellt. Dem Planungsbeschluss zufolge würde das Sportleistungszentrum in einem Parallelverfahren aus der 66. Änderung des Flächennutzungsplans sowie des Bebauungsplans 178M planungsrechtlich gesichert. Im Flächennutzungsplan wäre das Gebiet künftig als Grünfläche mit der Zweckbestimmung Sportanlage ausgewiesen.

Realisiert würde das Projekt unter besonderer Berücksichtigung des Landschafts-, Arten- und Gewässerschutzes. Dem Ratsbeschluss waren zahlreiche Voruntersuchungen und Gutachten vorausgegangen, die prüfen sollten, ob das Projekt mit den Belangen vor Ort vereinbar ist. Das Konzept wurde besonders darauf ausgerichtet, naturnah zu planen und die Freiraumfunktion des Gebiets zu beachten. Insgesamt zehn Hektar des Areals würden demnach unbebaut bleiben. Die Funktionsfähigkeit des regionalen Grünzuges bliebe bestehen.

Besonderes Augenmerk legen die Stadt Monheim am Rhein und Bayer 04 Leverkusen zudem auf das Thema Grundwasser und Gewässerschutz. Das vorgelegte Konzept lässt aus Sicht der Stadtverwaltung keine Gefährdung des Trinkwassers in Menge und Güte befürchten. Der Grundwasserschutz würde durch den Bau des Sportcampus an dieser Stelle vermutlich sogar verbessert – insbesondere, weil die bisherigen Ackerflächen künftig weniger gedüngt werden müssten und auf dem Areal mehr als 3,3 Hektar Versickerungsfläche eingeplant wäre.

Infolge der zunehmend komplexeren Herausforderungen an diesem Standort prüft die Bezirksregierung nun noch eine alternative Fläche auf Monheimer Stadtgebiet.

Zweiter potenzieller Standort: Südlich der Ida-Siekmann-Straße

In den Fokus rückt jetzt auch der Bereich südlich der Ida-Siekmann-Straße. Die Fläche befindet sich unmittelbar neben der Zentrale von Bayer Crop Science und gehört ebenfalls der Bayer AG. Bayer 04 Leverkusen befindet sich hierzu aktuell in enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden. Der Verein möchte das Projekt den Anliegerinnen und Anliegern und allen weiteren Bezugsgruppen vor und während der Planungs- und Genehmigungsverfahren ausführlich vorstellen und Gelegenheit zum Austausch bieten.

In der Vergangenheit hatte die Bezirksregierung die nun von ihr selbst ins Gespräch gebrachte Fläche südlich der Ida-Siekmann-Straße wegen der Lage im regionalen Grünzug zunächst abgelehnt. Daraufhin hatte der Rat den Aufstellungsbeschluss für das Bebauungsplanverfahren am Laacher Hof getroffen.

So geht es weiter

Über die Pläne berät der Regionalratsausschuss am 13. März; am 20. März folgt dann der Regionalrat. Die Stadtverwaltung in Monheim am Rhein ist zuversichtlich, dass die Bezirksregierung für mindestens einen Standort grünes Licht geben wird; sie stellt für die Fläche im Bereich der Ida-Siekmann-Straße allerdings eine Bedingung an die Bezirksregierung: Die dadurch für die Stadt Monheim am Rhein nominell wegfallende Gewerbefläche müsse im Regionalplan an einer anderen Stelle kompensiert werden.