Nahe dem Bau- und Bodendenkmal Haus Bürgel befinden sich zwei weitere historische Objekte: das Denkmal für den 1908 erschossenen Förster Clemens Kleinn und ein rund 300 Jahre altes Wegekreuz.
Etwas versteckt steht im Wald westlich von Haus Bürgel ein Gedenkstein, der an den Gräflich Nesselrodeschen Förster Clemens Kleinn erinnert. Er wurde am 27. Dezember 1908 von einem Wilderer erschossen. Der Stein trägt die Inschrift:
„Der Sünder lauert dem Gerechten auf und trachtet ihn zu töten. Jedoch der Herr erbarmet sich und ist ihm gnädig im Gericht. Psalm 37 (Vers 32 + 33)“.
Kleinn, seit 24 Jahren im Dienst des Grafen Nesselrode, war 49 Jahre alt. Der Gedenkstein markiert den Ort der Bluttat; das Grab des Försters befindet sich auf dem katholischen Friedhof in Monheim. Als Täter wurde ein Baumberger ermittelt, der sich während der Voruntersuchung in der Haft erhängte.
In den Fall waren drei weitere Männer verwickelt. Zwei von ihnen verurteilte die Düsseldorfer Strafkammer zu Gefängnisstrafen, der dritte wurde freigesprochen. Über den Prozess brachte die „Düsseldorfer Gerichts-Zeitung und rheinische Criminalzeitung“ in ihrer Ausgabe vom 24. April 1909 einen ausführlichen Bericht.
Das an der Bushaltestelle „Haus Bürgel“ am Urdenbacher Weg Richtung Düsseldorf stehende Wegekreuz stammt aus dem Jahr 1706 und ist damit wohl das älteste noch erhaltene im Stadtgebiet von Monheim am Rhein. Sein ursprüngliches Aussehen hat das Kreuz durch mehrmalige Restaurierung (zuletzt 1983) eingebüßt. Der ausgearbeitete Christuskörper und die Inschrift INRI (Jesus Nazarenus Rex Judaeorum) sind nicht mehr sichtbar.
Steinmetzmeister Heinrich Müller-Krott (1931–2002) schrieb über das Bürgeler Kreuz in der Rheinischen Post vom 23. Mai 1985:
„Ich war mit der Erneuerung des Unterbaus beauftragt, und konnte feststellen, daß […] eine Jahreszahl eingearbeitet war, nämlich 1706. Die Zahlen wurden im unteren Bereich des Kreuzstammes erhaben ausgearbeitet. Im oberen Teil ist die Inschrift des Golgatha-Textes INRI (Jesus Nazarenus Rex Judaeorum) klar zu lesen. Ein ebenfalls plastisch ausgearbeiteter Christuskörper am Kreuz wurde aus unerfindlichen Gründen abgearbeitet! Vermutlich zu der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg, wo der profilierte obere Kreuzsockel aus Basaltlava eingesetzt wurde. Dieses dunkle Stück Stein gab bis vor der nun erfolgten Restaurierung dem Bürgel-Kreuz eine gewisse Originalität.
[…] Der Baustil entspricht genau der Jahreszahl. Der Botaniker könnte bestätigen, daß die drei großen Linden um das Kreuz gleichen Alters sind […]. Material des Kreuzes war der ,Ratinger Blaustein‘. Der Ersatz aus Basaltlava gibt uns die Gewähr, daß auf Jahrhunderte keinerlei Verwitterung eintreten wird.“
Zuletzt geändert am 25. Januar 2018