Noch lange nicht zum alten Eisen gehört der Kran, der seit 1928 am Monbag-See an der Opladener Straße steht. Mit seinem mächtigen Greifer schlug der blaue Koloss bis in die 1980er-Jahre rund zehn Millionen Tonnen Kies und Sand um. Ende 1998 wurde die Förderung eingestellt, vier Jahre später wurde der Kran als „bedeutendes Industriedenkmal“ in die städtische Denkmalliste eingetragen.
Im März 2002 erhielt der etwa 55 Tonnen schwere Veteran Besuch von einem kräftigen Nachfahren. Ein Autokran hievte den Alten von seinem bisherigen Platz am Seeufer zur Straße hinauf.
Der Förderverein St. Joseph-Kapelle am Voigtshof nahm sich des Krans an und ließ ihn restaurieren, finanziert aus Mitteln der Stiftung Monheim der Stadtsparkasse Düsseldorf. Seit Juni 2005 hat der Kran auch wieder einen Greifer (das Original wurde gestohlen).
Als die 1927 gegründete Monheimer Rheinkies- und Rheinsand-Baggerei GmbH ihren Kran ein Jahr später vom Hersteller Demag erwarb, war er überaus modern, denn er wurde elektrisch angetrieben – weithin üblich war damals noch Dampfkraft. Schwer arbeiten mussten die Kranführer. Sie standen bis zu 14 Stunden in der ungeheizten Kabine, die vom Motorraum nicht abgetrennt war. Das Hantieren an den Schalthebeln erforderte Kraft und Geschick.
Der Kran verlud den Kies, der mit zunehmender Ausdehnung des Sees mit Schuten angelandet wurde, auf Eisenbahnwaggons und Pferdefuhrwerke, bis beide vom Lkw verdrängt wurden. Drei Elektromotoren mit 380 Volt setzten den Kran in Bewegung, der auf einem Gleis am Ufer hin- und herfahren konnte.
Im Laufe der Zeit wurde ihm ein leistungsfähigerer Kran zur Seite gestellt, aber er blieb funktionstüchtig und half bei Bedarf aus. Die Kiesgrube an der Opladener Straße entwickelte sich zu einem fast siebzig Hektar großen und bis zu 22 Meter tiefen See.
So alt wie der Kran ist auch die E-Lok Nr. 15, die am Rathausplatz steht.
Stadtarchiv Monheim am Rhein, Akte Nr. 3657
Zuletzt geändert am 29. Juli 2019