Monheim-Lexikon: Zweiter Weltkrieg

Luftkrieg (2)

Mit Flugabwehrkanonen (abgekürzt: Flak) versuchten spezielle Wehrmachtseinheiten, Flugzeuge der britischen und amerikanische Luftwaffe vom Boden aus abzuschießen. Da die Angriffe zunächst ausschließlich nachts geflogen wurden, waren die Flak-Besatzungen mit riesigen Scheinwerfern ausgerüstet, mit denen sie den Himmel ausleuchten konnten.

Flak-Batterien waren unter anderem stationiert bei der Raffinerie der [intern]Rhenania-Ossag Mineralölwerke, am [intern]Sandberg, in [intern]Blee, auf dem Turm der Marienburg und nahe der Friedhofstraße. Von der Stellung in Blee ist ein Flakhelfer namentlich bekannt, der russische Kriegsgefangene Sinoi Toporikow. Er kam bei einem Angriff am 20. Mai 1944 im Alter von 23 Jahren ums Leben und wurde auf dem katholischen Friedhof bestattet.

Wie viele Flugzeuge abgeschossen wurden, ist nicht sicher bekannt. Bürgermeister Josef Grütering spricht in einem Schreiben vom 10. Juni 1942 an das Polizeipräsidium Düsseldorf von „zwei Feindfliegern“, die bis dahin auf dem Gebiet des Amtes Monheim abgeschossen worden seien. Gemeint sind wahrscheinlich folgende im Wachbuch der Luftschutz-Warnstelle (Akte 934) genannten Vorfälle:

  • Nacht vom 10. zum 11. April 1942 „Abschuß eines Flugzeuges über Hitdorf“.
  • Nacht vom 27. zum 28. April 1942 „In der Nähe Ödstein Absturz“.

Zur Besatzung des am frühen 28. April durch Flak-Beschuss abgestürzten Flugzeugs gehörten nach Informationen des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln die britischen Staatsbürger Phillip Goldham Fussell und Aubrey George Hutchinson. Beide kamen ums Leben; Fussell war 29 Jahre alt, Hutchinson 26 Jahre.

Fussell und Hutchinson sind auch genannt in der Beschreibung einer Akte aus den National Archives London (AIR 81/13844). Beide hatten demnach den Rang eines Sergeants. Es werden dann noch vier weitere Besatzungsmitglieder genannt, die am 27. (wohl irrtümlich für 28.) April 1942 beim Absturz „near Monheim“ ums Leben gekommen seien: Sergeant Potts, Sergeant Cowan, Pilot Officer Mitchell und Sergeant Turner.

Der Pfarrer der Katholischen Gemeinde St. Dionysius, Wilhelm Gehrmann (1896‒1959), berichtet in seinen Kriegsaufzeichnungen, am 22. März 1945 sei ein Jagdbomber abgeschossen worden und „diesseits des ,Zuckerbuckel‘“ niedergegangen (am Ende des Weges von Baumberg zum Knipprather Wald, der heutigen Sandstraße).

Bei Abbrucharbeiten im Schulzentrum Lottenstraße wurden im November 2019 Überreste eines abgeschossenen deutschen Kampfflugzeugs gefunden, darunter Fragmente von Motor und Getriebe, eines Propellers und des bordeigenen Maschinengewehrs. Ob das Flugzeug versehentlich von deutscher Flak getroffen wurde oder beim Luftkampf von einem alliierten Flugzeug, ist nicht bekannt.

Flak-Querschläger waren bei Luftalarm eine zusätzliche Gefahr für die Bevölkerung, wie folgender Fall aus Baumberg zeigt. In der Nacht zum 1. September 1944 hielt sich ein 33-jähriger Anwohner trotz Luftalarm an der Hauptstraße im Freien auf. „Da ging ein Blindgänger der schweren Flak nieder und krepierte mitten auf der Straße einige Schritte von ihm entfernt“, berichtet Pfarrer Wilhelm Gehrmann in der Pfarrchronik. Der Mann erlag seinen schweren Verletzungen, er war der erste Baumberger Ziviltote.

Zuletzt geändert am 21. September 2023

Öffnungs-zeiten Telefon Kontakt-formular Mitmach-Portal Monheim-Pass
Öffnungszeiten Bürgerbüro:
Mo: 09.00 bis 19.00 Uhr
Di: 09.00 bis 19.00 Uhr
Mi: 09.00 bis 19.00 Uhr
Do: 09.00 bis 19.00 Uhr
Fr: 09.00 bis 19.00 Uhr
Sa: 09.00 bis 16.00 Uhr


Hier gibt's die kürzesten Wartezeiten!
schließen
Stadtverwaltung & Bürgerbüro:
02173 951-0
Telefonisch erreichen Sie uns zu
folgenden Zeiten:
Mo: 08.00 bis 16.30 Uhr
Di: 08.00 bis 16.30 Uhr
Mi: 08.00 bis 16.30 Uhr
Do: 08.00 bis 19.00 Uhr
Fr: 08.00 bis 12.30 Uhr
schließen
schließen
Mit der Online-Terminvergabe haben Sie die Möglichkeit, längere Wartezeiten zu vermeiden.


Ihr Termin im Bürgerbüro
schließen
Nach oben