Stolpersteine sind Denkmäler für Menschen, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert oder vertrieben wurden. Konzipiert wurden sie vom Künstler Gunter Demnig, der die Steine seit den 1990er-Jahren bis heute herstellt und verlegt.
Stolpersteine sind 96 mal 96 Millimeter große Gedenktafeln aus Messing auf einem Betonwürfel. Jeder Stein gedenkt eines Menschen, der Opfer des Nationalsozialismus wurde. Der Stein liegt im Boden vor dem Wohnhaus oder vor der Arbeitsstätte der Person, sodass die Vorbeigehenden „darüber stolpern“, sich den Ort genauer anschauen und sich die Menschen, die dort lebten, vorstellen können.
Das Projekt Stolpersteine ist mit der Zeit so gewachsen, dass mittlerweile mehr als 100.000 Steine in Deutschland und anderen Ländern Europas liegen. Für größere Opfergruppen stellt der Künstler sogenannte Stolperschwellen her.
In Monheim am Rhein liegen zurzeit 79 Stolpersteine. Die ersten zwölf Steine für jüdische Opfer wurden 2003 auf Initiative des Otto-Hahn-Gymnasiums, der Katholischen Pfarrgemeinde St. Gereon und des Vereins Partnerschaft mit Israel verlegt. Der Rat der Stadt Monheim am Rhein hatte die Verlegung einstimmig beschlossen. Zu den ersten Steinen kamen im Laufe der Jahre nach umfangreichen Recherchen weitere Steine für andere Opfer hinzu, vor allem für Zwangsarbeitskräfte.
Zusätzlich verlegte Gunter Demnig im März 2020 vor der Gaststätte „Rheinterrassen Baumberg Beach“ an der Klappertorstraße eine Stolperschwelle für mindestens 44 französische Kriegsgefangene, die dort von 1940 bis 1945 interniert waren und entgegen der Genfer Konvention Zwangsarbeit leisten mussten. Während die Stolpersteine Einzelpersonen gewidmet sind, dienen die Stolperschwellen dem Gedenken an Opfergruppen.
Die Recherchen für dieses Projekt, die das Stadtarchiv nun seit rund zwanzig Jahren unternimmt, waren und sind nur möglich dank der freundlichen Unterstützung zahlreicher Archive und Gedenkstätten im In- und Ausland. Dafür sei allen Beteiligten herzlich gedankt, besonders aber auch allen engagierten Bürgerinnen und Bürgern, die dem Stadtarchiv wertvolle Hinweise zum Schicksal einzelner Personen gegeben haben. Dabei hat sich wiederholt herausgestellt, dass frühere Angaben ergänzt oder korrigiert werden mussten.
Oktober 2023: Kleine Steine, große Wirkung: Stolpersteine als Teil der Erinnerungskultur
März 2022: Monheim am Rhein in einen helleren Ort verwandelt
Juni 2019: 34 weitere Stolpersteine für die Opfer von Zwangsarbeit verlegt
Juni 2019: Weitere Stolpersteine mit Gästen aus Malbork verlegt
Dezember 2018: Neue Broschüre weist den Weg zu Stolpersteinen im Monheimer Stadtgebiet
November 2015: Hinschauen statt Wegsehen! – Nun erinnern 14 Stolpersteine an ermordete Mitmenschen
Stolpersteine sollten zweimal im Jahr gereinigt werden, damit das Messing wieder glänzt und die Inschrift gut lesbar ist. Es ist keine schwere Arbeit – dafür ermöglicht sie die ganz persönliche Beschäftigung mit der Geschichte und unterstützt das Projekt.
Bleer Straße, Industriestraße 2
Pfadfinder der Missionsgemeinde Monheim, Karsten Pleines
Franz-Boehm-Straße
St. Gereon, Hans Thielen
Frohnstraße 44
Gedenkstätten-AG der Peter-Ustinov-Gesamtschule
Grabenstraße
Lerninitiative Brandenburger Allee
Hofstraße 12, Parkstraße 6
Jacek Kaczmarczyk
Klappertorstraße 47 (Stolperschwelle)
Reiner Heuschen
Leienstraße 18
Claudia Esch
Rheinpromenade
Familie Rockel
Schallenstraße 34
Beata Fragel-Heuschen