„Eine Frage, die mich schon seit Jahren beschäftigt“ richtete 2006 Peter Kreuer an das Monheim-Lexikon. Er wollte wissen, was der Name „Klip de Klap“ bedeutet, der ihm als Bezeichnung für das Gebiet östlich des Schleiderwegs, zur Autobahn hin, bekannt sei.
„Eine harte Nuss, die es zu knacken gilt, denn der Herr, der mir öfter davon erzählt hat, ist leider mittlerweile verstorben“, schrieb Kreuer. „Klip de Klap“ ist einer der vielen historischen Flurnamen, mit deren Hilfe sich die Menschen seit dem Mittelalter außerhalb der Siedlungen orientierten.
Der Ursprung dieser Namen liegt beispielsweise in der Bodenbeschaffenheit (trocken, nass, sandig, lehmig), in topografischen Merkmalen (Senken, Hügel), bezieht sich auf ehemalige Grundeigentümer oder frühere Nutzungen. Die Flurnamen dienten dazu, Eigentums- und Nutzungsrechte festzulegen und den Besitz zu den Nachbarn abzugrenzen. Die Deutung der überlieferten Namen ist oftmals schwierig, denn es steckt viel heute nicht mehr geläufiges Sprachgut darin.
Stößt man in alten Landkarten auf Flurnamen, sorgt deren uneinheitliche Schreibweise für weitere Probleme. Wenigstens diese Schwierigkeit war überwunden, als in den 1830er-Jahren in der preußischen Rheinprovinz das sogenannte Urkataster aufgestellt wurde. Die Landmesser hielten die ihnen mitgeteilten Flurnamen in den Karten fest und normierten damit die Schreibweise.
So gelangten auch die Bezeichnungen „In der Klip de Klap“ und „Auf der Klip de Klap“ ins Kataster. Bis 1938 lagen die beiden Flurstücke noch auf Monheimer Gemeindegebiet, seither gehören sie zu Langenfeld (dort gibt es heute auch den Straßennamen „Auf der Klipp“).
Aber was bedeutet „Klip de Klap“? Da sind mit Hilfe des Buchs „Rheinische Flurnamen“ von Heinrich Dittmaier (Bonn 1953) nur Mutmaßungen möglich. „Klip“ könnte etwas zu tun haben mit Klippe, einer steinigen Erhebung. „Klap“ deutet in dieselbe Richtung und bedeutet soviel wie Felsstück. Dazu würde passen, dass gleich in der Nähe, am heutigen Wasserwerk, die Flurbezeichnung „Aufm Schleiderberg“ im Urkataster eingetragen ist.
Vielleicht erfahren wir mehr, wenn die Internetseiten des Digitalen Nordrheinischen Flurnamenarchivs in Bonn in Betrieb gehen. Eine Datenbank soll dann den Zugriff auf etwa 200 000 Flurnamen ermöglichen.
Letzte Änderung: 23. August 2010