Der dänische Künstler Jeppe Hein schafft mitten auf dem Eierplatz einen Ort der Begegnung: ein künstlerisch gestalteter, farbenfroher Spielplatz und ein interaktiver Wasserpavillon laden Jung und Alt zum Verweilen, Spielen und Staunen ein.
Im Herzen von Monheim Mitte hat Jeppe Hein eines seiner beliebten Wasserspiele realisiert. Dessen feine Wasserfontänen sind in sich überlappenden Ovalen angeordnet und nehmen so humorvoll auf den Eierplatz als Ort Bezug. Als Wasserwände heben und senken sie sich ebenerdig in unterschiedlichen, unvorhersehbaren Konstellationen in die Höhe. So laden sie insbesondere Kinder ein, sich in den entstehenden Zwischenräumen zu bewegen und dabei geschickt dem Wasser auszuweichen. Im Spiel mit der unvorhersehbaren Dynamik ergibt sich ganz von selbst ein kommunikativer Austausch.
Als der Künstler erfuhr, dass in unmittelbarer Nähe ein Spielplatz für Kinder gebaut werden sollte, entstand die Idee, diesen ebenfalls künstlerisch zu gestalten. Dafür kombiniert Hein Elemente aus seinem früheren Schaffen und funktioniert sie erstmals zu Spielgeräten um: die knallig gelben, skurril geschwungenen Sitzbänke („Modified Social Benches”) und die gebogenen Laternen („Street Lamps”), die sich als einzelne Kunstwerke bereits in anderen Städten finden, ziehen nun gemeinsam die Blicke auf sich. Sie laden zum Schaukeln, Rutschen und Klettern ein, umgeben von Sitzmöglichkeiten zum Verweilen. Die bepflanzte Einfassung des Spielplatzes und auch der weiche Fallschutzbelag zeichnen in verschiedenen Grüntönen ovale Formen nach und zitieren, ebenso wie der Wasserpavillon, formal den Eierplatz.
So ist ein einzigartiges Ensemble entstanden, das an der Schnittstelle von Kunst, Design und Stadtplanung zur Begegnung einlädt. Jeppe Heins Kunst ist oft sehr lebensnah und hat eine starke soziale Dimension, die den Alltag bereichert und Menschen zusammenbringt. Er möchte „mit spielerischen Momenten das Herz der Menschen öffnen”, wie der Künstler selbst bei der Einweihung seiner Monheimer Arbeit erklärt, denn: „Kunst ist eine Sprache ohne Wörter, man muss sie erleben und spüren.”
geb. 1974 in Kopenhagen, Dänemark
1997–2003 Studium der Bildenden Kunst an der Königlich Dänischen Kunstakademie
1999–2000 Studienaufenthalt an der Städelschule für Bildende Künste, Frankfurt am Main
Ausstellungen (Auswahl)
2004 Sprengel Museum, Hannover
2004 Ludwig Forum, Aachen
2004 P.S.1. MOMA, New York, USA
2005 Centre Pompidou, Paris, Frankreich
2007 Sculpture Center, New York, USA
2010 IMA – Indianapolis Museum of Art, Indianapolis, USA
2010 PICA – Perth Institute of Contemporary Arts, Perth, Australien
2012 Neues Museum Nürnberg
2013 Aros Aarhus Kunstmuseum, Aarhus, Dänemark
2015 Kunstmuseum Wolfsburg
2015 National Gallery of Victoria, Melbourne, Australien
2016 Lehmbruck Museum, Duisburg
2018 Kunstmuseum Thun, Schweiz
2019 Scai Park, Tokyo, Japan
2020 Schirn Kunsthalle, Frankfurt
2021 MCM Haus, Seoul, Korea
2021 Lenbachhaus, München
2021 Kurgarten Baden-Baden
Preise (Auswahl)
2009 Artist in Residence Atelier Calder, Saché, Frankreich
2010 Stipendium Statens Kunstfond, Dänemark
2012 Robert-Jacobsen-Preis der Stiftung Würth, Deutschland
2013 Ars Fennica Preis der Henna and Pertti Niemistö Ars Fennica Art Foundation, Finnland
2014 Arkens Kunstpris, Dänemark
2018 Carl Nielsen und Anne Marie Carl-Nielsens Preis, Dänemark