Der 1989 eingeführte Ehrenring ist die höchste städtische Auszeichnung. „Persönlichkeiten, die sich um die Stadt Monheim besonders verdient gemacht haben, kann als Dank und Anerkennung der Ehrenring der Stadt Monheim verliehen werden“, heißt es in den Richtlinien, die der Rat am 20. April 1989 mit großer Mehrheit beschloss.
Um die Exklusivität der Auszeichnung zu wahren, sollen nicht mehr als zehn Personen gleichzeitig Ehrenringträger sein. Zudem bedarf die Entscheidung über die Vergabe des Ehrenrings jeweils einer Zweidrittel-Mehrheit der Ratsmitglieder. Der Ehrenring hat die Form eines Siegelrings aus Gelbgold mit eingefasstem Lagenstein, in den das Stadtwappen eingraviert ist. Zusätzlich erhalten die Empfänger des Ehrenrings eine Urkunde.
Hans Barwitzius war einer der Initiatoren der Städtepartnerschaft zwischen Wiener Neustadt in Niederösterreich und Monheim am Rhein. Der Wiener Neustädter Altbürgermeister, der am 19. September 2005 im Alter von neunzig Jahren starb, genoss in beiden Städten großes Ansehen. Aus Anlass des zwanzigjährigen Bestehens der Städtepartnerschaft wurde Barwitzius am 20. Dezember 1991 mit dem Ehrenring ausgezeichnet. Barwitzius war der erste Ehrenringträger überhaupt.
Barwitzius „war am Zustandekommen [der] Städtepartnerschaft maßgeblich beteiligt. Er betrachtete sie als Beitrag zu einer höheren internationalen Aufgabe und Baustein für ein geeintes Europa. Während seiner Amtszeit war Hans Barwitzius ein unermüdlicher Motor der Städtepartnerschaft, die er auf allen Ebenen förderte. Sein Anliegen war stets die Vertiefung des Wissens der Menschen voneinander, gegenseitiges Verstehen, Achtung und Toleranz. Er war ein Garant für eine lebendige und menschliche Partnerschaft“, hieß es zur Begründung der Ehrung, die der Rat am 7. November 1991 mit großer Mehrheit beschloss.
Hans Barwitzius wurde am 4. Dezember 1914 geboren. Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Rückkehr aus russischer Gefangenschaft begann Barwitzius’ Aufstieg in der Wiener Neustädter Kommunalpolitik. 1955 wurde er Gemeinderat, 1960 Vizebürgermeister. 1965 übernahm Barwitzius das Bürgermeisteramt und hatte es bis 1984 inne. Mit besonderem Engagement widmete er sich dem Ausbau des Schulwesens – 2001 wurde deshalb eine Volksschule nach Hans Barwitzius benannt.
Beruflich war Barwitzius zunächst als kaufmännischer Angestellter tätig, danach war er Bezirkssekretär beim Österreichischen Gewerkschaftsbund. Seit seiner Jugend gehörte er der SPÖ an. Für seine Leistungen ist Hans Barwitzius vielfach geehrt und ausgezeichnet worden. Zum Ausklang seiner Amtszeit als Bürgermeister ernannte ihn Wiener Neustadt 1984 zum Ehrenbürger.
In Monheim am Rhein wurde Hans Barwitzius postum eine weitere Ehrung zuteil: Am 17. Dezember 2014 beschloss der Rat, im Baumberger Österreich-Viertel den Platz an der Wiener Neustädter Straße / Ecke Grazer Straße nach Hans Barwitzius zu benennen.
Fast auf den Tag genau zwanzig Jahre im Amt war Bürgermeisterin Ingeborg Friebe, als sie am 19. Oktober 1996 mit dem Ehrenring ausgezeichnet wurde. Die Verleihung hatte der Rat am 29. Mai 1996 einstimmig beschlossen.
Für ihre großen kommunalpolitischen Verdienste wurde Ingeborg Friebe am 22. Oktober 2000 auch mit dem Titel „Ehrenbürgermeisterin der Stadt Monheim am Rhein“ ausgezeichnet – vom Rat am 8. Juni 2000 einstimmig beschlossen.
Für jahrzehntelange Verdienste um Geschichte, Brauchtum und Kultur erhielt Dr. Hans Kurt Peters am 22. Oktober 2000 den Ehrenring. Die Auszeichnung hatte der Rat am 8. Juni 2000 einstimmig beschlossen.
Peters, am 6. Oktober 1920 in eine alteingesessene Monheimer Bierbrauer-Familie hineingeboren, studierte Medizin und ließ sich in den frühen Fünfzigerjahren in seiner Heimatstadt als Arzt nieder. Peters war von 1953 bis 1988 Vorsitzender des Heimatbunds und anschließend Ehrenvorsitzender. Für die Gromoka erdachte Peters viele Jahre das Sessions-Motto, zeichnete die Entwürfe für die Karnevalswagen und dokumentierte die Rosenmontagszüge mit der Schmalfilmkamera.
Peters hatte auch die Idee zum Traditionspaar Gänseliesel und Spielmann, das 1955 ins Karnevalsgeschehen eingeführt wurde. Für den Männergesangverein Harmonie schrieb Peters den Text zum Monheimer Wappenlied „Uss Gänseliesje“. Aus Peters’ Zusammenarbeit mit dem Panik-Orchester gingen Opern- und andere Aufführungen hervor. Peters gestaltete maßgeblich die Heimatkundliche Sammlung im Deusser-Haus, die 1985 eröffnet wurde. Die Summe seiner historischen Betrachtungen zog Peters 1999 in dem Buch „Zeiten einer Stadt 1150–2000“.
In den Siebzigerjahren kämpfte Peters gegen die kommunale Neugliederung. Er war führend an der letztlich erfolgreichen Bürgerinitiative gegen die Eingemeindung Monheims und Baumbergs nach Düsseldorf beteiligt. Immer wieder ist Peters vielfältiges Wirken ausgezeichnet werden. Er erhielt das Bundesverdienstkreuz und den Rheinlandtaler. In mehreren Monheimer Vereinen war er Ehrenmitglied.
Peters starb am 4. September 2004, wenige Wochen vor seinem 84. Geburtstag.
Der Pharma-Unternehmer Dr. Rolf Schwarz-Schütte erhielt den Ehrenring am 22. Oktober 2000 für seine Verdienste um den Wirtschaftsstandort Monheim am Rhein. Die Auszeichnung hatte der Rat am 8. Juni 2000 einstimmig beschlossen. Unter Schwarz-Schüttes Regie wurde aus einem kleinen Familienbetrieb seit 1946 die international agierende Schwarz Pharma AG, spezialisiert auf Medikamente für Herz und Kreislauf.
Schwarz-Schütte wurde am 12. Dezember 1920 in Bingen geboren. Gemeinsam mit seinem Vater Dr. Anton Schwarz (1882–1961) begann er 1946 in Reichelsheim (Odenwald) mit der Produktion von Arzneimitteln. Das Unternehmen machte 1950 bereits eine halbe Million Mark Umsatz und hatte dreißig Beschäftigte. Im Mai jenes Jahres erfolgte der Umzug nach Monheim an die Mittelstraße. Dort war zunächst genügend Platz für weitere Expansion. Im Jahr 1979 kaufte das Unternehmen zusätzlich 60.000 Quadratmeter Betriebsgelände an der Alfred-Nobel-Straße.
In den 1950er-Jahren war Rolf Schwarz-Schütte an der Gründung des Industrievereins Monheim beteiligt. Als Vertreter der örtlichen Wirtschaft sprach er beim Festakt zur Verleihung der Stadtrechte im Dezember 1960. Im Laufe der Jahrzehnte gehörte er den Aufsichtsräten zahlreicher Unternehmen und vielen weiteren Gremien an. Von 1983 bis 1991 war Schwarz-Schütte Präsident der Industrie- und Handelskammer Düsseldorf. Bei seinem Ausscheiden wurde er zum Ehrenpräsidenten ernannt.
1988 wurde Schwarz-Schütte zum Präsidenten der Gesellschaft von Freunden und Förderern der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf gewählt und bei seiner Verabschiedung im Jahr 2000 zu deren Ehrenpräsident ernannt. Zudem gründete er die Schwarz-Schütte-Stiftung, deren Erträge der Medizinischen Fakultät der Universität zugute kommen. Schwarz-Schütte engagierte sich auch im 1957 gegründeten Reitsportverein Monheim, dessen Vorsitz er zeitweilig übernahm.
Rolf Schwarz-Schütte starb am 25. Juni 2019 im Alter von 98 Jahren.
Emil Drösser, geboren am 2. Juli 1939 in Monheim, engagiert sich seit jeher insbesondere für den Monheimer Karneval und die Pflege der heimischen Mundart. Dafür wurde er am 2. November 2003 mit dem Ehrenring ausgezeichnet, vom Rat einstimmig beschlossen am 29. Juli 2003.
Drösser war Karnevalsprinz der Session 1976/1977 und gründete 1977 das Panikorchester Monnem am Rhing, als dessen „Maestro“ er bis zu dessen Auflösung 2015 fungierte. Höhepunkte waren 1987 und 1990 die Opern „Die Zauberfidel“ und „Der Glockenguss zu Monheim“. Von 1979 bis 1990 war Drösser Sitzungspräsident der Großen Monheimer Karnevalsgesellschaft.
Im Jahr 2000 initiierte er die Gründung des Fördervereins St. Joseph-Kapelle am Voigtshof und übernahm dessen Vorsitz. Bei der Gründung von Marke Monheim 2001 übernahm Drösser den stellvertretenden Vorsitz des Vereins.
1998 erhielt Drösser den Rheinlandtaler des Landschaftsverbands Rheinland, 2001 das Goldene Lindenblatt des Arbeitskreises Baumberger Karneval.
Der langjährige stellvertretende Bürgermeister Karl König erhielt den Ehrenring am 2. November 2003. Die Auszeichnung hatte der Rat am 29. Juli 2003 einstimmig beschlossen.
Karl König wurde am 30. Mai 1935 in Monheim geboren. Seine kommunalpolitische Laufbahn begann König 1963, als er der CDU beitrat. „Ich stamme eigentlich aus einem unpolitischen Elternhaus. Mein Motto war aber immer ,Wer nicht handelt, wird behandelt‘“, hat König einmal gesagt. Ab 1973 war er sachkundiger Bürger im Schulausschuss. Als Monheim 1975 nach Düsseldorf eingemeindet wurde, wurde König Mitglied der Bezirksvertretung.
Im Jahr darauf wurde Monheim wieder selbstständig und König in den Rat gewählt. Bei der Kommunalwahl 1979 trat er erstmals als Spitzenkandidat der CDU an, scheiterte aber gegen Amtsinhaberin Ingeborg Friebe (SPD). Immerhin wurde er zweiter stellvertretender Bürgermeister, 1984 dann erster Stellvertreter – und blieb es bis 2009.
Als Buchhändler, Verleger, Doll-Eck-Matador und Reitsportler hat sich König ebenfalls einen Namen gemacht. Beim von ihm mitinitiierten Möhnentreiben an der Doll Eck war viele Jahre lang in der ersten Reihe zu finden. Im elterlichen Haus an der Doll Eck begann auch die berufliche Laufbahn von Karl König. Er machte Lehren als Schriftsetzer und Buchhändler und übernahm dann „Bücher & Papier König“ von seinem Vater.
Mit dem „Alt Monheimer Bilderbuch“ debütierte Karl König 1979 als Ein-Mann-Verleger. Mit dem Büchermachen ging Königs zweite große Leidenschaft, das Fotografieren, eine fruchtbare Verbindung ein. Eng verbunden war König dem Monheimer Reitsport. Von 1969 bis 1977, 1980 bis 1991 und 1994 bis 1998 war er Vorsitzender des Reitsportvereins. König war 1977 Mitbegründer des Treffpunkts Monheim am Rhein und dessen Vorsitzender bis 1985.
Nicht nur in der Kommunalpolitik, auch um die Brauchtumspflege und das St. Josef Krankenhaus hat sich Martin Brüske Verdienste erworben, für die ihm am 6. September 2009 der Ehrenring überreicht wurde. Die Vergabe hatte der Rat am 10. Juni einstimmig bei vier Enthaltungen beschlossen.
Brüske wurde am 22. September 1933 in Düsseldorf geboren. Seit 1960 lebt er in Monheim am Rhein. 1961 trat er der CDU bei und wurde 1964 in den Rat gewählt, dem er bis 1974 angehörte, von 1969 bis 1974 als stellvertretender Bürgermeister. Im Kampf um die Selbstständigkeit der Stadt Monheim übernahm Brüske 1972 den stellvertretenden Vorsitz im Ausschuss für Fragen der kommunalen Neugliederung.
Er setzte sich erfolgreich dafür ein, gegen die Auflösung der Stadt Monheim vor den Verfassungsgerichtshof in Münster zu ziehen. Als Monheim 1975/76 nach Düsseldorf eingemeindet war, vertrat Brüske im dortigen Rat die Interessen seiner Heimatstadt.
Nachdem sich der Monheimer Rat nach Wiedererlangung der Selbstständigkeit neu konstituiert hatte, gehörte Martin Brüske von 1976 bis 1979 wieder zu seinen Mitgliedern. In dieser Phase war er auch Vorsitzender der CDU-Fraktion. 1979 gab Brüske sein Ratsmandat auf, wurde aber in den Kreistag Mettmann gewählt, dem er bis 1994 angehörte. Im Jahr 2000 rief er den Club ehemaliger Ratsmitglieder mit ins Leben und leitete ihn gemeinsam mit Ingeborg Friebe bis Dezember 2013.
Ein besonderes Anliegen war Brüske die Erhaltung des St.-Josef-Krankenhauses. Von 1999 bis 2011 war er Vorsitzender von dessen Förderverein. Eine weitere Facette von Brüskes Wirken ist sein Engagement im Karneval. Von 1971 bis 1980 war er Sitzungspräsident der Großen Monheimer Karnevalsgesellschaft. Für seine Verdienste auf diesem Gebiet zeichnete ihn die Gromoka 1999 mit dem „Goldenen Schelm“ aus.
Auch beruflich war Brüske der Stadt eng verbunden. Er war Geschäftsführer und schließlich Direktor des Elektrizitätswerks der Stadt Monheim, bis er zum Jahresende 1996 in den Ruhestand ging.
Für seine Verdienste um die seit 1989 bestehende Städtepartnerschaft zwischen Tirat Carmel in Israel und Monheim am Rhein erhielt Eli Fedida, stellvertretender Leiter der Shifman High School in Tirat Carmel, am 12. Dezember 2009 den Ehrenring der Stadt Monheim am Rhein. Die Ehrung hatte der Rat auf Initiative des Arbeitskreises Partnerschaft mit Israel am 27. Oktober einstimmig beschlossen.
Bereits 1988 kam Fedida erstmals mit einer Gruppe junger Israelis nach Monheim. Seither war er mindestens einmal pro Jahr mit Schülergruppen zu Gast – inzwischen mit rund tausend jungen Menschen. Zudem hat er rund tausend Monheimer Jugendlichen Besuche in Tirat Carmel ermöglicht.
Ein besonderes Geschenk machten Bürgermeister Daniel Zimmermann und die Vorsitzenden der Ratsfraktionen der Schriftstellerin Ulla Hahn zu ihrem siebzigsten Geburtstag am 30. April 2015. An diesem Tag vereinbarten sie die Verleihung des Ehrenrings an die in Monheim aufgewachsene Autorin. Bei einer Feierstunde am 9. Mai im Ratssaal wurde die Auszeichnung überreicht.
Zur Begründung hieß es, Ulla Hahn habe Monheim am Rhein mit den autobiographisch grundierten Romanen „Das verborgene Wort“ (2001), „Aufbruch“ (2009) und „Spiel der Zeit“ (2014) ein literarisches Denkmal gesetzt. Darin schildert die Autorin Kindheit, Jugend und Erwachsenwerden ihres Alter Egos Hilla Palm im Monheim („Dondorf“) der 1950er- und 1960er-Jahre. Zudem habe sie persönlich dazu beigetragen, dass ihr ehemaliges Elternhaus an der Neustraße heute als Ulla-Hahn-Haus ein Zentrum zur Sprach- und Leseförderung von Kindern und Jugendlichen ist.
Zuletzt geändert am 18. Oktober 2021