Jeweils am Jahrestag der Pogromnacht vom 9. November 1938 findet eine Mahn- und Gedenkstunde statt. In der Altstadtkirche erinnern Jugendliche der weiterführenden Schulen mit Wort- und Musikbeiträgen an die schrecklichen Taten der Pogromnacht und an die Verbrechen, die in der Nazizeit an jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern sowie an Regimegegnern verübt wurden.
Einen Schwerpunkt der Gedenkstunde bildet die Rede des Bürgermeisters, der abschließend zu einer Schweigeminute am Mahnmal am Kradepohl einlädt. Dort stellen die Teilnehmenden Kerzen an das Mahnmal. Der Lichtschein der Kerzen in einer Novembernacht erinnert an die Toten und signalisiert die Hoffnung, dass solche dunklen Zeiten nie wiederkehren.
„Wenn wir nicht wollen, dass Menschen entrechtet werden, Gleiche zu Ungleichen gemacht werden, dann ist es an jedem von uns, auch den kleinen und alltäglichen Diskriminierungen zu widersprechen, nicht zuzulassen, dass Menschen aufgrund ihrer Herkunft, ihrer Religion, ihrer sexuellen Orientierung oder ihres Aussehens benachteiligt oder beleidigt werden. Tage wie der heutige fordern dazu auf, darüber nachzudenken“ (Bürgermeister Daniel Zimmermann, 2018).
Zum 80. Jahrestag der Novemberpogrome 2018 gab es eine besondere Gedenkstunde. Jugendliche aus der israelischen Partnerstadt Tirat Carmel und aus Monheim am Rhein gestalteten gemeinsam eine Theater-Inszenierung zum Thema Pogrom und Verfolgung und führten sie in der Altstadtkirche auf.