Bis Mitte der 1960er-Jahre war die Heinestraße ein Stichweg, der zu einigen wenigen Häusern führte und sich dann in der Feldflur verlor. Inzwischen ist die Heinestraße Teil der Fußgängerzone von Rathausplatz bis Ernst-Reuter-Platz.
1957 war die damals kurze Schotterpiste nach dem in Düsseldorf geborenen Schriftsteller Heinrich Heine (1797–1856) benannt worden. Im sich südlich anschließenden weitläufigen Gelände, das bis gegen Zaunswinkel reichte, entstand in den 1960er-Jahren der Stadtteil „Monheim Süd“, das heutige Berliner Viertel. Für die vielen tausend Neubürger wurde die Heinestraße zur kürzesten Verbindung zu den Geschäften an der Krischer- und der Alten Schulstraße.
Dabei mussten die Passanten freilich den vielbefahrenen, auf einem Damm verlaufenden Berliner Ring überqueren. Zwar wurde eine Druckknopf-Ampel eingerichtet, doch beschäftigte die Planer schon seit 1971 die Frage: Sollen die Fußgänger am Berliner Ring über oder unter die Erde? Zwei Modelle wurden durchgerechnet: Die Kosten für eine Brücke wurden 1977 mit 700.000 Mark veranschlagt, die für einen Tunnel mit 2,1 Millionen.
Seit Fertigstellung des zweiten Bauabschnitt des Rathaus-Centers im Jahr 1993 wartet die Heinestraße mit einem Kuriosum auf: Inmitten der mehrgeschossigen Geschäfts- und Wohnbebauung blieb an der Heinestraße 6 eines der alten kleinen Wohnhäuser stehen. Dort wohnte Marta Menk, Mitgesellschafterin der Menk’schen Betonsteinwerke, bis zu ihrem Tod im November 2006, wenige Wochen vor ihrem hundertsten Geburtstag. Die alte Dame hatte sich standhaft geweigert, Haus und Grundstück für den Bau des Centers zu verkaufen.
Letzte Änderung: 11. Februar 2015