Die Bezeichnung „Garather Weg“ war lange Zeit durchaus wörtlich zu nehmen. Es war wirklich nur ein Weg, auf dem Fußreisende und Fuhrkarren von Baumberg ins wenige Kilometer entfernte Garath gelangten. Dieser Ort war noch kleiner als Baumberg – er bestand lediglich aus dem Schloss und einigen Höfen und Häusern. 1817 lebten dort rund 150 Menschen und in Baumberg knapp 700. Im Jahr 1925 waren es 200 in Garath, 1450 in Baumberg.
Eine Gemeindegrenze musste in alten Zeiten auf dem Weg nach Garath nicht überschritten werden, gehörte es doch wie Baumberg zum bergischen Amt Monheim. Das änderte sich 1808, als Garath der Bürgermeisterei Benrath zugeordnet wurde, die 1929 dann nach Düsseldorf eingemeindet wurde. Die Endsilbe -rath in diesen und vielen anderen rheinischen Ortsnamen verweist auf frühe Siedlungsplätze, für die der einst vorherrschende Wald gerodet wurde.
Auch kirchlich war Garath eng mit Monheim verbunden. „Von ihrer ehemaligen Mutterkirche Monheim trennte die Garather eine gute Wegstunde. Darauf beruhte wohl der Brauch, die große wohlklingende Glocke der Gereonskirche in der Weihnacht eine Stunde lang zu läuten. Die Garather Pfarrkinder wurden so besonders eingeladen, an der Christmette teilzunehmen“, schrieb der Baumberger Heimatforscher Heinrich Kirberg (1914–1996) im Jahrgang 1960 von „Land an Wupper und Rhein“, dem Heimatkalender des Rhein-Wupper-Kreises.
„Auf dem Baumberger Friedhof [zunächst rund um die Kirche St. Dionysius] betteten die Garather ihre Toten. Als Baumberg 1890 zur Pfarre erhoben wurde, ist Garath dahin eingepfarrt worden“, so Kirberg weiter. Später war die Urdenbacher Gemeinde Herz Jesu für die Garather zuständig, 1968 erhielt der stark expandierende Düsseldorfer Stadtteil dann eine eigene Gemeinde, St. Norbert.
Eine Besonderheit weist der Garather Weg auf: Er ist – zusammen mit der westlichen anschließenden Thomasstraße – die einzige Kreisstraße im Stadtgebiet. Im ehemaligen Rhein-Wupper-Kreis war es seit 1968 die Kreisstraße 2, im Kreis Mettmann ist es heute die Kreisstraße 13. Ihr Verlauf zwischen Hauptstraße und Moosweg 2000/2001 wurde neu ausgebaut.
Zwischen Baumberg und Garath hat sich in den 1970er-Jahren ein weiterer Düsseldorfer Stadtteil geschoben: Hellerhof. An der Stadtgrenze ändert der Garather Weg denn auch seinen Namen. Auf Düsseldorfer Gebiet heißt die Straße Hellerhofweg.
Letzte Änderung: 26. Juni 2018