Wer als Tourist nach Monheim kommt, findet zahlreiche schöne Unterkünfte für die Nacht. Geschäftsleute machen bislang jedoch lieber von Angeboten international bekannter Ketten in den umliegenden Großstädten Gebrauch. Doch damit soll bald Schluss sein: Am Rande des Rheinparks, zwischen der alten Fassabfüllanlage und dem einstigen Shell-Verwaltungsgebäude, entsteht in den kommenden Monaten ein Hotel mit vier Obergeschossen und Blick über den Rhein. Am Montag, 24. Oktober, trafen sich Entwickler, Betreiber, Bauunternehmer und Vertreter der Stadt auf der Freifläche zum offiziellen Spatenstich. Die Eröffnung soll im Frühjahr 2018 gefeiert werden.
Geplant ist ein u-förmiges Hotel- und Bürogebäude, das sich zur Rheinpromenade öffnet. Das neue Hotel in der Drei-Sterne-Superior-Kategorie verfügt auf 5900 Quadratmetern Brutto-Grundfläche über 178 Zimmer und wird die Marke „Comfort“ der Gruppe Choice Hotels tragen. Im angrenzenden Gebäudeflügel ist Platz für Büros, rund 85 Prozent der Fläche sind bereits vermietet. Auf allein 2500 Quadratmetern wird der Monheimer Sportpark sein Angebot erweitern – inklusive Spa- und Wellnessräumen mit Außenbereich hoch über dem Rhein. Die mit der Stadt abgestimmte Architektur setzt auf geradlinige Modernität und Funktionalität. Dabei orientiert sich die Fassade mit ihrer Ziegeloptik an den angrenzenden Shell-Gebäuden.
„Ich kann nur alle Beteiligten beglückwünschen, dass das Projekt jetzt endlich umgesetzt wird“, freut sich Bürgermeister Daniel Zimmermann. „Aus städtischer Sicht ist das eine super Lage, seit 15 Jahren haben wir hier über ein Hotel nachgedacht. Aus externer Sicht fehlte bislang aber noch die strukturelle Entwicklung“, erinnert er sich. Zuletzt haben die attraktive Ansiedlungs-, Familien- und Gewerbesteuerpolitik die Zahl der Gäste und der dauerhaften Einwohner ebenso stetig ansteigen lassen wie die Zahl der Arbeitsplätze innerhalb des Stadtgebiets. Viele Firmen, die sich mittlerweile angesiedelt hätten, bringen besuchende Geschäftspartner oder Mitarbeiter von außerhalb in umliegenden Städten unter. „In Zukunft können sie direkt hier am Rheinpark schlafen. Ich hoffe, dass der Bedarf weiterhin groß genug ist.“
Betreiber des Hotels ist das Place Value Hotelmanagement, ein Betrieb der BHKV Hospitality. „Viel von dem, was in Monheim passiert, finden wir sehr spannend. Wir wollen da investieren, wo es nach oben geht“, erklärt BHKV-Geschäftsführer Martin Kemmer, der direkt am Gewerbegebiet großes Potenzial für ein internationales Business-Hotel sieht. Die Zimmerdecken sollen im Stil der Freskenmalerei gestaltet werden. Dabei schauen Hotelbesucher von ihrem Bett allerdings nicht auf religiöse Motive, sondern Bilder mit lokalem Bezug, die den Standort Monheim ins Bewusstsein rücken. „Wir suchen dafür verschiedene Motive für verschiedene Zimmer. Auch wenn man häufiger in Monheim ist, schläft man also immer in einem anderen Zimmer“, erklärt Kemmer die Idee.
Entwickelt wurde das Monheimer Hotelprojekt mit einem geschätzten Gesamtinvestitionsvolumen von rund 25 Millionen Euro von der Düsseldorfer LO-projekts GmbH unter der Leitung von Rainer Kohl – in Monheim am Rhein bereits durch den Umbau von Schloss Laach bekannt. „Ich bin sehr froh, dass es jetzt endlich losgeht“, sagt Kohl mit Blick auf die freie Fläche. Als weiterer Partner beteiligt sich auch die Düsseldorfer DIVAG unter Leitung von Roland Hardy an der Realisierung. Die hierfür neu gegründete Projektgesellschaft firmiert nun unter dem Namen DIVAG LO7 GmbH & Co. KG.
Bürgermeister Daniel Zimmermann ist mit den Plänen sehr zufrieden: „Das Projekt vom Duo Kemmer und Kohl hat uns sowohl inhaltlich als auch architektonisch direkt überzeugt!“ In einigen Monaten können sich davon auch zahlreiche Gäste überzeugen. (bh)