Zu einigen der Orte, wo im Dritten Reich rund 1400 Menschen Zwangsarbeit leisten mussten, führt am Samstag, 22. September, eine Radtour mit Bürgermeister Daniel Zimmermann und Dr. Karl-Heinz Hennen, Autor des soeben erschienenen Buchs „Zwangsarbeit in Monheim, Baumberg und Hitdorf“. Treffpunkt ist um 15 Uhr am Parkplatz Krischerstraße 100 / Ecke Rheinpromenade.
Am Treffpunkt befindet sich das ehemalige Verwaltungsgebäude der Mineralölwerke Rhenania-Ossag (nachmals Shell). In der kriegswichtigen Raffinerie waren zahlreiche Zwangsarbeiter tätig, die in zwei Lagern gleich gegenüber untergebracht waren. Auf der Krischerstraße wird Halt in Höhe Lottenschule gemacht. Nach Kriegsende wurde dort ein Sammellager eingerichtet, im Haus vor der Schule befand sich die amerikanische Kommandantur.
Weiter geht es zu den ehemaligen Kiesbaggereien Büteführ und Schwartner an der Opladener Straße. Am östlichen Rand des heutigen Stadtgebiets befanden sich zudem ein von dem Gärtner Küppers betriebenes Zwangsarbeiterlager und die Ziegelei Hanke mit kleinem Lager.
Von der Opladener Straße führt der Weg zurück zur Friedhofstraße. Auf dem Friedhof werden die beiden Sammelgrabstätten aufgesucht, darunter die der Kettenfabrik Pötz & Sand. Eine kurze Fahrt zum Marienburgpark schließt sich an. Am heutigen Kinderspielplatz wurde eine Kegelbahn zum Kriegsgefangenenlager umfunktioniert. Die Radtour wird fortgesetzt zum Endpunkt an der Rheinuferstraße 17. Dort befanden sich Kriegsgefangenen- und Gemeinschaftslager, in denen Arbeitskräfte der Hefe- und der Pappenfabrik einsaßen.
Die Rundfahrt dauert etwa zwei Stunden und führt über eine Strecke von sieben Kilometern. Die Teilnahme ist kostenlos, aber Anmeldung erforderlich bei der Volkshochschule, Telefon (02173) 951-743.
Das von der Stadt herausgegebene Buch „Zwangsarbeit in Monheim, Baumberg und Hitdorf“ (broschiert, 210 Seiten mit beigefügter CD) ist für 12,95 Euro erhältlich bei der Bücherstube Rossbach, Alte Schulstraße 35, und bei der Radtour.