In Tirat Carmel die ersten drei Olivenbäume gepflanzt

Monheimer Delegation besucht israelische Partnerstadt / Folgen der Waldbrände

Zu einem mehrtägigen Besuch ist eine Delegation unter Leitung von Bürgermeister Daniel Zimmermann am Freitag, 25. März, in die israelische Partnerstadt Tirat Carmel gereist. Begleitet wird der Verwaltungschef von Schulbereichsleiter Uwe Trost sowie den Ratsherren Peter Werner (CDU), Lucas Risse (Peto), Helmut Nieswand (SPD) und Dr. Norbert Stapper (Grüne). Im Rathaus von Tirat Carmel empfing Bürgermeister Arie Tal die Gruppe. Ein Wiedersehen gab es mit Reuven Biener, dem früheren Bürgermeister.

Ein zentrales Thema der Gespräche und Begegnungen in Tirat Carmel sind die Folgen der Waldbrände, die im vergangenen Jahr Israel heimsuchten und auch Tirat Carmel bedrohlich nahe kamen. Die Monheimer überreichten Bürgermeister Tal einen Scheck in Höhe von 10.000 US-Dollar (7300 Euro) für die Wiederaufforstung. Das Geld kam bei einer Spendensammlung zusammen, zu der Bürgermeister Zimmermann aufgerufen hatte. Davon können rund 750 junge Bäume gepflanzt werden.

„Bei einer Stadtrundfahrt haben wir uns über das Ausmaß der Waldbrände informiert. Etwa 10 000 Einwohner von Tirat Carmel mussten Anfang Dezember evakuiert werden, darunter auch eine psychiatrische Klinik“, berichtet Zimmermann. Die Delegation war auch an dem Ort, an dem vierzig Gefängniswärter in einem Bus in den Flammen umgekommen sind. Sie waren zur Evakuierung einer Haftanstalt in Haifa nahe der Stadtgrenze zu Tirat Carmel unterwegs.

Die Stadt selbst ist jedoch verschont geblieben. „Wären die Löschflugzeuge, die uns bei der Brandbekämpfung unterstützt haben, auch nur eine Stunde später eingetroffen, hätten wir die ersten Straßenzüge von Tirat Carmel aufgeben müssen“, sagte Bürgermeister Arie Tal. Große Teile der Waldgebiete in den Karmel-Bergen sind jedoch völlig zerstört. Der Monheim-Park, der 1989 ebenfalls nach einem Großbrand angelegt wurde, ist jedoch unversehrt geblieben. Dort pflanzte die Delegation die ersten drei Olivenbäume, die von den Monheimer Spendengeldern gekauft worden sind.

Arie Tal und Stadtdirektor Shmulik Katoni zeigten den Gästen den Bibliotheksneubau, der in drei Monaten eröffnet werden soll, eine Behindertenwerkstatt, eine Familienberatungsstelle, die kommunale Jugendberufshilfe, ein Jugendzentrum und eine der insgesamt 15 Synagogen.

Mit einem großen Stadtentwicklungsprojekt will Tirat Carmel in den nächsten 15 Jahren rund 4800 neue Wohnungen schaffen. Dieses Gebiet liegt Richtung Meer außerhalb der waldbrandgefährdeten Bereiche. Um das Bauland zu erschließen werden mehrere Hochspannungsleitungen, die die Stadt umspannen und das Areal bisher belegen, unter die Erde verlegt. Arie Tal: „Im Norden Israels herrscht großer Wohnungsbedarf. Wir werden das Angebot in unserer Stadt nahezu verdoppeln.“

Die Monheimer Delegation unternahm auch eine Exkursion zu den Golanhöhen entlang der syrischen Grenze. „Von den Raketenangriffen in der Nähe des Gaza-Streifens bekommen wir nichts mit. Der Norden Israels gilt als sicher“, berichtet Zimmermann. Die Rückreise der Delegation ist für Donnerstag, 31. März, geplant.

Zum Foto: Von den 10 000 US-Dollar (7300 Euro) Monheimer Spenden können rund 750 junge Bäume gepflanzt werden können. Bei der Scheckübergabe von links nach rechts: Dr. Norbert Stapper, Arie Tal, Peter Werner, Daniel Zimmermann, Uwe Trost, Lucas Risse und Helmut Nieswand. Einen der ersten drei Olivenbäume, die mit den Spenden finanziert werden, pflanzten die Gäste im Monheim-Park nahe der Shifman High School.

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