Sie glänzt, ist stabil, passt in jedes Portemonnaie und öffnet kranken Flüchtlingen die Türen zur nächsten Arztpraxis. Am Donnerstag, 24. März, ist die Gesundheitskarte für Flüchtlinge auch in ihrer offiziellen Form in Monheim am Rhein eingetroffen. Michael Radtke von der Novitas BKK überreichte rund 500 frisch gedruckte Karten an Bürgermeister Daniel Zimmermann.
Als erste Kommune in Nordrhein-Westfalen hatte die Stadt Monheim am Rhein im Januar 2016 die elektronische Gesundheitskarte für Flüchtlinge eingeführt. Erkrankte Flüchtlinge können so direkt einen Arzt aufsuchen, ohne zuvor bei der Stadt nach einem Behandlungsschein zu fragen. Bislang hatte es statt der Karte allerdings nur eine sogenannte Ersatzbescheinigung aus Papier gegeben. „Jetzt freuen wir uns, dass die Karten auch tatsächlich da sind“, sagte Bürgermeister Daniel Zimmermann.
Die Gesundheitskarte soll vor allem die gesundheitliche Versorgung der Hilfesuchenden verbessern. Vor der Einführung der Karte musste ein Mitarbeiter des Sozialamts über die Behandlungsbedürftigkeit entscheiden. „Die Flüchtlinge schlechter zu behandeln, halte ich sozialpolitisch nicht vertretbar“, erklärte Bürgermeister Daniel Zimmermann. „Wir sind in der Verantwortung, uns angemessen um die Menschen zu kümmern. Und wenn der Asylbewerber direkt zum Arzt geht, ist das nicht nur für ihn besser, sondern auch für den Arzt, der weniger Verwaltungsaufwand hat, wenn er direkt mit der Kasse abrechnet.“
Vor der Einführung hatte der Arzt seine Rechnung an die Kommune geschickt, wo die Leistungen geprüft wurden. Jetzt rechnet er mit der Krankenkasse ab, die die Leistungen der Kommune in Rechnung stellt. „Das alte System war sehr bürokratisch, die Einführung der Gesundheitskarte war für uns auf jeden Fall die richtige Entscheidung“, resümiert Zimmermann.
Die neuen Karten werden in den nächsten Tagen ausgegeben. Flüchtlinge, die in Monheim ankommen, sollen innerhalb weniger Wochen ebenfalls eine Karte bekommen. Derzeit leben rund 700 Flüchtlinge in Monheim am Rhein. (bh)