Die Stadt Monheim am Rhein strebt das Ziel an, eine „Fairtrade Town“ zu werden. Für die Erlangung dieses Titels gilt es unter anderem auch seitens der Verwaltung, verschiedene Kriterien zu erfüllen.
So fasste der Stadtrat in seiner letzten Sitzung im Dezember beispielsweise den Beschluss, künftig bei allen Ausschuss- und Stadtratssitzungen sowie im Bürgermeisterbüro nur noch fair gehandelten Kaffee und Zucker anzubieten. Mit diesen und weiteren Maßnahmen möchte die Stadt öffentlich bekunden, sich ihrer Verantwortung im Kampf gegen soziale Ungerechtigkeit in der Welt bewusst zu sein und hierbei auch eine Vorbildfunktion einnehmen zu wollen.
Doch den Titel „Fairtrade Town“ gibt es nur, wenn sich eine Kommune tatsächlich gemeinsam auf den Weg macht, um alle Vorgaben für die Erreichung dieses Gütesiegels zu erfüllen. Am Dienstag, 11. Februar, lädt die Stadt daher um 19 Uhr zu einer Informationsveranstaltung in den Ratssaal, Rathausplatz 2, ein, um dort über weitere Schritte in Richtung „Fairtrade Town“ zu informieren. Neben allen interessierten Bürgern sind hier vor allem auch Einzelhändler, Gastronomen sowie Schul- und Vereinsvertreter angesprochen.
Die Fairtrade-Town-Bewegung ist ein internationales Projekt, das von dem Verein „Trans Fair e.V.“ getragen wird, und an dem sich derzeit rund 1300 Städte in 24 Ländern beteiligen – 200 davon in Deutschland. Ein prägendes Ziel ist es hier, möglichst viele verschiedene Akteure aus Handel, Politik und Zivilgesellschaft in einer Stadt zusammenzubringen, um gemeinsam Zeichen zu setzen und Aufklärung zu betreiben.
Um das Gütesiegel zu erreichen, müssen sich viele auf den Weg machen
Aufgrund der aktuellen Lage am Weltmarkt, verzeichnen vor allem in Afrika viele Produzentengruppen rückläufige Bestellungen. Wenn die Konjunktur schlecht ist und die Weltmarktpreise niedrig, profitieren Fairtrade-Produzenten zwar von garantierten Mindestpreisen und einer Fairtrade-Prämie – aber nur dann, wenn ihre Produkte anderen Ländern tatsächlich auch nachgefragt werden. Diese Nachfrage soll daher auch in Monheim am Rhein ganz gezielt verstärkt werden.
Um die nächsten Hürden in Richtung „Fairtrade Town“ zu nehmen müssen nicht nur im Rathaus, sondern auch in anderen öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Kirchen und Vereinen Fair-Trade-Produkte und Bildungsaktivitäten angeboten werden.
Außerdem sind ebenfalls die lokalen Einzelhandelsgeschäfte, Cafés und Restaurants dazu aufgerufen, gesiegelte Produkte aus fairem Handel anzubieten. Die Anforderung für die Erlangung des Titels „Fairtrade Town“ ist dabei nach der Einwohnerzahl gestaffelt. In Monheim am Rhein müssten sich demnach mindestens neun Geschäfte und fünf Gastronomiebetriebe der Idee anschließen, ein fairer Betrieb zu werden und mindestens zwei fair gehandelte Produkte wie Tee oder Kaffee in ihr Angebot aufzunehmen. Alle wichtigen Informationen dazu gibt es am 11. Februar, ab 19 Uhr, im Ratssaal. Estelle Dageroth vom Citymanagement der Stadt lädt ein: „Machen Sie mit, und bringen Sie das Projekt zum Erfolg! Tragen Sie dazu bei, dass Monheim am Rhein Fairtrade-Town wird und wir uns alle gemeinsam gegen soziale Ungerechtigkeit einsetzen können.“