Die „Glückliche Familie“ kehrt in die Stadtmitte zurück. Am Samstag, 24. November, wird die Bronzeplastik im Bogen zwischen Rathaus-Center und Monheimer Tor neu aufgestellt. Seinen alten Standplatz vor dem Rathaus hatte das Kunstwerk am 6. November verlassen – ein erster Vorbote der 2013 anstehenden Baumaßnahmen im Umfeld des Rathauses.
Den Umzug der mehrere hundert Kilogramm schweren „Familie“ bewerkstelligt die Langenfelder Schlosserei Schiemann. Ihre Mitarbeiter sorgen dafür, dass die Plastik in dem eigens gegossenen Fundament stabil verankert wird. Zudem installiert die MEGA eine Beleuchtung. Voraussichtlich am Montag, 26. November, wird der Bauzaun weggeräumt – dann können Kinder wieder auf der Plastik herumklettern.
Die 2,40 Meter hohe Bronzeplastik „Glückliche Familie“ des Bildhauers Max Kratz (1921–2000) stand seit 1989 vor dem Rathaus. Die Skulptur im Wert von seinerzeit 250.000 Mark ist eine Schenkung von Rolf Schwarz-Schütte, dem Mitbegründer und langjährigen Chef der Schwarz Pharma AG.
Professor Max Kratz, in Remscheid geboren und lange in Düsseldorf ansässig, begann 1988 mit der Arbeit an der Familienskulptur. Zunächst modellierte er die ineinander verschlungenen Figuren von Vater, Mutter und drei Kindern aus Ton. Als Thema hatte Stifter Schwarz-Schütte „Kinderreichtum“ vorgegeben – in Erinnerung daran, dass Monheim (im Verhältnis zur Einwohnerzahl) lange die kinderreichste Stadt Nordrhein-Westfalens war.
„Ich will jede Art von Denkmalcharakter vermeiden“, sagte Kratz im Dezember 1988. So werde das Werk nicht auf einem Sockel stehen, sondern nur ganz leicht erhöht. Wenn es leibhaftige Kinder den Sprösslingen der Bronze-Familie gleichtun und auf den Eltern herumklettern, handeln sie im Sinne von Max Kratz: „Die Kinder können ruhig an den Figuren hochkrabbeln.“ Überhaupt wolle er mit seiner Kunst „den Betrachter frohstimmen“ und „die Leute positiv ansprechen“.
Am 22. April 1989 wurde das fertige Werk schließlich enthüllt. Stifter Rolf Schwarz-Schütte, der im Jahr 2000 den städtischen Ehrenring erhielt, sagte bei der Übergabe: „Wir sehen unsere Schenkung als Beitrag für eine aufstrebende Stadt, in der die Kultur auch einen hohen Stellenwert einnehmen soll. Es ist auch eine Aufgabe einer Industriefirma, einen Beitrag zur Stadtentwicklung zu leisten. Die Bürger sind nun dafür verantwortlich, dass dieses ,Familienglück‘ erhalten bleibt.“ Der Versetzung der Plastik hat der Stifter zugestimmt.