Bunte Kreise auf dem Boden, neongelbe Wolle an Bäumen und Laternen und dazwischen zahlreiche Kinder in Müllsäcken – mit einer Kunstaktion hat eine achte Klasse des Otto-Hahn-Gymnasiums am Donnerstag, 28. Januar, für Aufsehen gesorgt. Als Ergebnis einer gemeinsamen Projektwoche gestalteten sie unter dem Motto „Bunt, bunter, Monheim“ mit verschiedenen Materialien den Ernst-Reuter-Platz.
Der Workshop mit dem Titel „Spieglein, Spieglein“, eine Kooperation des Instituts für Weltgestaltung und der Mukuthathe-Werkstatt, fand bereits im Dezember in Zusammenarbeit mit der Kunstschule statt. Mit den Dozenten Anka Herbster und Dominik Siebel übten sich die Schüler eine Woche lang in verschiedenen Meinungsbildungstechniken und entwickelten schließlich ein gemeinsames Kunstprojekt. „Das gemeinsame Ziel soll präventiv helfen, Neid, Gewalt, Störungen und Unterschiede zu überwinden“, erklärt Siebel die Idee.
Die Schüler entschieden sich für ein buntes Kunstprojekt in der Innenstadt: „Wir haben überlegt, was wir in unserer Welt verändern wollen. In den letzten Jahren hat sich in der Innenstadt, zum Beispiel am Busbahnhof, viel verändert. Wir wollten auch in die dunkleren Ecken der Stadt ein wenig Farbe bringen“, berichtet der 14-jährige Enzo.
Die Aktion begann am Donnerstag gegen 11.30 Uhr am Eierplatz mit einem gemeinsamen Tanz. Springend, tanzend und auf Skateboards kamen die Schüler in ihren bunten Müllsäcken dann zum Ernst-Reuter-Platz, unterwegs verteilten sie Flyer. Mit Sprühkreide, bunter Wolle und lauter Musik gestalteten sie die Fläche nach ihren Vorstellungen.
„Wir haben hier viel organisiert. Das ist schon irgendwie bewegend, die Aktion jetzt zu erleben“, freut sich die 14-jährige Kathrin. Auch Stadtteilmanager Georg Scheyer ist begeistert: „Die Aktion ist toll – so bunt wie das Berliner Viertel, das passt zu uns. Die Jugendlichen beweisen hier viel Engagement und eine unglaubliche Kreativität. Und die Anlieger sind begeistert.“ (bh)