Langjähriger Beschaffer und Organisator nach vierzig Jahren im Ruhestand
Rolf Jacob, der dienstälteste Beamte der Stadtverwaltung, geht zum 30. September in den Ruhestand. Als der soeben 65 Jahre alt gewordene Jacob am 1. September 1968 seinen ersten Arbeitstag im Rathaus hatte, stand an der Spitze der Verwaltung noch ihr erster Nachkriegschef Hugo Goebel. „Mein Mentor war Heinrich Kirberg, der damals in Personalunion Haupt-, Personal-, Schul- und Kulturamt leitete. Entsprechend vielfältig waren meine ersten Eindrücke“, erinnert sich Jacob.
In Welper bei Hattingen geboren, wuchs Jacob in Düsseldorf auf. Er wurde zum Maschinenschlosser in den Jagenberg-Werken ausgebildet und arbeitete später unter anderem im Oberbilker Stahlwerk. „Weil mir jedoch ein Professor der Uni Düsseldorf nach einer langwierigen Knieverletzung prophezeite, mit 35 Jahren im Rollstuhl zu sitzen, ließ ich mich zum Verwaltungsangestellten umschulen“, so Jacob, dem der Rollstuhl freilich erspart blieb.
Bei der Verwaltung lernte Jacob vom ersten Tag an auch ein Metier kennen, das für lange Zeit zu seiner Domäne wurde. „Ich wurde mit den Beschaffungen betraut. Das reichte vom einfachen Bleistift bis zu kompletten Büroeinrichtungen. Diese Arbeit habe ich immer gern gemacht, weil sie kein reiner Schreibtischjob war. Dabei habe ich die gesamte Belegschaft kennengelernt und die städtischen Gebäude bis in den letzten Winkel.“
Jacob erlebte die stürmische Wachstumsphase der späten 1960er- und frühen 1970er-Jahre mit und dann den jähen Einschnitt der kommunalen Neugliederung, als Monheim und Baumberg 1975 nach Düsseldorf eingemeindet wurden. „Ich musste den Abbau der Monheimer Verwaltung organisieren und wurde dann nach Düsseldorf ins Schulamt versetzt. Das war keine schöne Zeit.“
Doch als die Stadt Monheim am 1. Juli 1976 in die Selbstständigkeit zurückkehrte, war auch Rolf Jacob wieder zur Stelle. „Du hast die Verwaltung abgebaut, Du kannst sie auch wieder aufbauen. Diesen Auftrag gaben mir Werner Schmidt, der dann Stadtdirektor wurde, und Karl-Heinz Grafweg, der das Hauptamt übernahm.“ Der bewährte Organisator Jacob stattete die Büros aus und holte Personal zurück. Alsbald war die Verwaltung wieder arbeitsfähig.
Der nächste Großauftrag kam 1986. „Damals begann die Planung, dann der Bau des Rathaus-Centers und damit die Erweiterung des Rathauses. Zahlreiche neue Räume, darunter auch der Ratssaal, mussten konzipiert und eingerichtet werden. Da habe ich sieben Tage die Woche von 7 bis 22 oder 23 Uhr bis zum Bezug der neuen Räume gearbeitet. Das Stunden-Guthaben nehme ich mit in den Ruhestand. Ohne das Verständnis meiner inzwischen verstorbenen Ehefrau Sabine hätte ich diese Aufgabe nicht gemeistert“, so Jacob.
Als der Computer in den späten 1990er-Jahren auch im Rathaus seinen Siegeszug antrat, mussten alle Arbeitsplätze bildschirmgerecht umgestaltet werden. „Dabei wurden von Anfang an hohe Standards eingehalten. So haben wir heute in allen städtischen Dienststellen moderne und ergonomisch gute Arbeitsbedingungen.“ Jacobs letzte Station war das Gebäudemanagement. „Da gehörten in den vergangenen Jahren viele Projekte in der Schulsanierung und -modernisierung zu meinem Aufgabengebiet.“
Kurz vor dem Wechsel in den Ruhestand hätte Jacob noch sein 40-jähriges Dienstjubiläum feiern können. „Eigentlich bin ich dafür bekannt, kein Fest auszulassen. Aber diesmal mache ich doch eine Ausnahme, zugunsten einer großen Abschiedsfete.“ Und was hat Rolf Jacob im Ruhestand vor? „Ich schreibe meine Erinnerungen an vierzig Jahre Stadtverwaltung auf.“