Krieg, Herkunft und die eigene Kindheit sind Themen, die für Pegah Ahmadi, Jovan Nikolic und Galal Alahmadi eine besondere Bedeutung haben. Ihre unterschiedlichen Erfahrungen haben die drei Lyriker aus dem Iran, Serbien und dem Jemen in eigenen Gedichten verarbeitet. Ihre Texte stellen sie jetzt im Rahmen eines interkulturellen Lyrikabends mit dem Titel „Ich bin sicher, da ist noch jemand“ am Montag, 18. Dezember, im Ulla-Hahn-Haus an der Neustraße vor. Los geht es um 19.30 Uhr.
Die Veranstaltung wird zum Internationalen Tag der Migrantinnen und Migranten vom Ulla-Hahn-Haus in Kooperation mit dem Interkulturellen Autorencafé „Fremdworte“, dem Projekt „Vielfalt. Viel wert.“ vom Caritasverbandes des Kreises, sowie dem SKFM Monheim und dem Literaturhaus Köln organisiert. „Im Mittelpunkt sollen der Dialog und die Schönheit und Vielfalt der Sprachen stehen“, erklärt Julia Gerhard vom Ulla-Hahn-Haus. Die vielsprachige Lesung wird von Kulturvermittler Roberto Di Bella moderiert. Die deutsche Übersetzung liest Schauspieler Gandi Mukli.
Die iranische Dichterin, Literaturkritikerin und Übersetzerin Pegah Ahmadi wurde 1974 in Teheran geboren und begann früh, Gedichte zu veröffentlichen. Nach dem Studium persischer Literatur erschien der erste Band einer Anthologie weiblicher iranischer Dichtung. Die Zensurbehörde sorgte dafür, dass es bei diesem ersten Band blieb. Ihr letzter im Iran fertig gestellter Lyrikband, „Fehlersuche“, liegt seit 2008 bei der Behörde. Ein Jahr später ging Ahmadi nach Frankfurt, mittlerweile wohnt sie in Köln.
Jovan Nikolic wurde 1955 in Belgrad geboren und wuchs in einer Romasiedlung bei ?a?ak in Serbien auf. Seit 1981 veröffentlichte er neben zahlreichen Lyrikbänden auch Theaterstücke und satirische Texte in serbokroatischer Sprache und Romanes. Nach dem Bombardement der NATO 1999 zog er nach Deutschland, war Stipendiat im Heinrich-Böll-Haus Langenbroich, der Akademie der Künste Berlin und des Writers-in-Exile Programms des deutschen PEN-Zentrum. Neben seinen schriftstellerischen Tätigkeiten betreut Nikoli? die von ihm begründete Initiative „Roma Kulturkarawane“, über die er Seminare und Vorträge zur Kultur und Geschichte der Roma und Sinti anbietet. Jovan Nikoli? lebt in Köln.
Galal Alahmadi wurde 1987 in Saudi-Arabien geboren und gehört zu den postmodernen Dichtern aus dem Jemen. Seine Lyrik ist über die Landesgrenzen hinaus für ihre innovative, lebendige und polemische Bildsprache bekannt. Als Journalist und Redakteur arbeitete er für verschiedene arabische Zeitungen und Magazine. Mittlerweile lebt er in Düren.
Nach der Lesung gibt es bei einem interkulturellen Buffet, vorbereitet von Besucherinnen und Besuchern der Sprachbar, die Möglichkeit zum Gespräch. Der Eintritt ist frei, Spenden sind erwünscht.
Das neue Programm für das kommende Halbjahr steht ab sofort auf der städtischen Internetseite www.monheim.de/ulla-hahn-haus zum Download zur Verfügung. Weitere Informationen gibt es im Ulla-Hahn-Haus an der Neustraße 2-4 unter Telefon 951-4140 oder per E-Mail an ullahahnhaus@monheim.de. (bh)