Das Thema Vielfalt in der Kinderliteratur spielt im September und Oktober eine ganz besondere Rolle im Ulla-Hahn-Haus. In Zusammenarbeit mit dem Projekt „DRIN“ – Diversität, Repräsentation, Inklusion, Normkritik“ des Goethe-Instituts Finnland ist eine Veranstaltungsreihe entstanden, die das Potenzial sogenannter BIPOC-Autorinnen und -Autoren beleuchtet. Das Akronym BIPOC steht für Black (Schwarz), Indigenous (Indigen), People of Color. Bisher machen sie nur etwa ein Prozent aller deutschsprachigen Kinder- und Jugendbuchautorinnen und -autoren aus. Die Veranstaltungen werden von den Autorinnen Andrea Karimé und Chantal-Fleur Sandjon geleitet und durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Die Teilnahme an allen Veranstaltungen ist daher kostenfrei.
„Schreibend aus marginalisierter Perspektive kommt Autorinnen und Autoren of Colour eine besondere Doppelrolle in der deutschsprachigen Kinder- und Jugendliteratur auf dem Weg in die kulturelle Vielfalt zu“, erklärt Julia Gerhard vom Ulla-Hahn-Haus. „Zum einen leisten sie einen unersetzlichen Beitrag für die Vielfalt in den Geschichten über Heldinnen und Helden, die nicht in einem ausschließlich weiß geprägten Umfeld leben oder mehr als nur eine Sprache sprechen. Zum anderen sind sie wichtige Identifikationsfiguren für bisher in der Kinderliteratur unterrepräsentierte Kinder of Colour bei Lesungen und Workshops.“ Dabei haben etwa 40 Prozent der teilnehmenden Kinder eine Zuwanderungsgeschichte.
Die Eröffnungsveranstaltung „Sterne und Köftöffeln im Kopf – Geschichten und Sprachen für Kinder (erfinden) aus vielfältiger Perspektive“ (Kursnummer K-21W-U802) am 4. September, 10 bis 13 Uhr, findet online auf Englisch und Deutsch statt. Zum Einstieg stellt Chafina Bendahman Initiativen und Netzwerke in Europa vor, darunter das EU-Projekt „Every Story Matters“ und den niederländischen Verlag „Rose Stories“, der einen besonderen Schwerpunkt auf Vielfalt legt. Die Autorinnen Andrea Karimé und Chantal-Fleur Sandjon sprechen anschießend über das Projekt „Vielstimmigkeit in die deutschsprachige Kinderliteratur“ vor und die eigene schriftstellerische Arbeit.
Danach gibt es mit Karimé und Sandjon eine Workshop-Reihe zur Praxis des Kinderbuchschreibens (Kursnummern K-21W-U803 bis U805) für BIPOC. Der Workshop richtet sich an alle, die das Schreiben für Kinder ausprobieren wollen, aber auch an jene, die schon erste Entwürfe und Geschichten in der Schublade haben. Dabei geht es um glaubwürdige Figuren, funktionierende Handlung, Schreibperspektive und die eigene Stimme, Potenziale der Mehrsprachigkeit und um das Überarbeiten von Texten und Möglichkeiten des Veröffentlichens. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie die Teilnehmenden ihre BIPOC-Potenziale nutzen können. Der Workshop besteht aus drei Teilen und findet am 9., 16. und 23. September, jeweils von 19.30 bis 21.30 Uhr online statt.
Eine Textwerkstatt im Ulla-Hahn-Haus (Kursnummer K-21W-U806) ermöglicht dann am 9. und 10. Oktober, jeweils von 10 bis 16 Uhr, eine Vertiefung und intensive Textarbeit. Interessierte werden dazu gebeten, bis zum 3. Oktober ihre Texte oder Exposés per E-Mail an ullahahnhaus@monheim.de zu schicken.
Als offene Abschlussveranstaltung für alle Interessierten gibt es am 10. Oktober von 18 bis 19.30 Uhr ein Werkstattgespräch (Kursnummer K-21W-U807). Die Veranstaltung findet entsprechend der dann geltenden Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie im Ulla-Hahn-Haus oder online statt.
Anmeldungen werden direkt über die Internetseite www.monheim.de/ulla-hahn-haus, unter Angabe der jeweiligen Kursnummer, unter Telefon +49 2173 951-4140 oder per E-Mail an ullahahnhaus@monheim.de entgegengenommen. (bh)