Jüdisches Leben in Deutschland gibt es nun seit mindestens 1700 Jahren. Zum Jubiläumsjahr organisieren die städtische Bibliothek, die städtische Volkshochschule und das Ulla-Hahn-Haus im Rahmen der Möglichkeiten durch die Corona-Pandemie verschiedene Veranstaltungen. Am Donnerstag, 20. Mai, 20 Uhr, lädt die Bibliothek zu einer Online-Lesung mit der jüdischen Schriftstellerin Mirna Funk. In ihrem zweiten Roman „Zwischen Du und Ich“ berichtet Funk unter anderem von der Gewalt, die in den Familiengeschichten der beiden Protagonisten Nike und Noam steckt.
Mirna Funk wurde 1981 in Ostberlin geboren, lebt in Berlin und Tel Aviv und arbeitet als freie Journalistin für deutsche und israelische Publikationen. Ihr Debütroman „Winternähe“ wurde mit dem Uwe-Johnson-Förderpreis ausgezeichnet, seit zwei Jahren erscheint ihre monatliche Kolumne „Jüdisch heute“ in der „Vogue“. Am 20. Mai liest sie aus ihrem zweiten Roman „Zwischen Du und Ich“. Darin berichtet Funk von der Gewalt, die in den Familiengeschichten der beiden Protagonisten Nike und Noam steckt. Wenn Nike ihre Wohnung in Berlin-Mitte verlässt, muss sie am Stolperstein ihrer Urgroßmutter vorbei. Nike ist als Jüdin in Ostberlin aufgewachsen, jede Straße trägt Erinnerungen, auch schmerzhafte. Als sie ein Jobangebot in Tel Aviv bekommt, nimmt sie an. Dort trifft sie Noam, er ist Journalist, seine Geschichte ist tief und komplex. Nike lässt ihn in ihr Leben, als ersten Mann seit Jahren. Doch zwischen ihr und Noam steht Noams Onkel Asher. Der ist vereinnahmend und brutal und setzt alles daran, dass Nike aus Noams Leben verschwindet.
Das Jubiläumsjahr orientiert sich am Jahr 321, in dem die erste Gemeinde in Köln verbrieft wurde. Zu den Feierlichkeiten hat der Kölner Verein „321–2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ aufgerufen. Im Rahmen der Veranstaltungen soll ein lebendiges, vielfältiges jüdisches Leben in Deutschland gefeiert, die lange und wechselvolle Geschichte der Jüdinnen und Juden in Deutschland dargestellt und ihren enormen Beitrag zur Kultur zu präsentiert werden. Alle Beteiligten setzen damit ein Zeichen für Vielfalt und Toleranz und positionieren sich gegen Antisemitismus.
Die Teilnahme an der Online-Lesung ist kostenfrei, eine Anmeldung mit der Kursnummer 21S1205 per E-Mail an vhs@monheim.de erforderlich. Alle Angemeldeten erhalten vor der Lesung einen Link per E-Mail. (bh)