Ehrenamtliches Engagement, Pionierarbeit und Nachhaltigkeit verdienen den Monheimer Integrationspreis. Am Dienstag, 22. März, wird er zum 14. Mal im Ratssaal verliehen – in diesem Jahr an das Projekt „GPS – Gemeinde positioniert sich“ der Evangelischen Kirchengemeinde Monheim. Bürgermeister Daniel Zimmermann wird die mit 1000 Euro dotierte Auszeichnung bei einem Festakt ab 18 Uhr an Pfarrer Malte Würzbach als Vertreter des Projekts übergeben. Gäste sind herzlich willkommen.
Die Evangelische Kirchengemeinde Monheim hat 2020 ein Positionspapier „Gegen Menschenfeindlichkeit“ beschlossen, in dem sie darlegt, wofür sie steht und mit welchen menschenfeindlichen Positionen sie nicht übereinstimmen kann. Im Rahmen des Projekts „GPS – Gemeinde positioniert sich“ werden die Positionen öffentlich, unter anderem mit Bannern gegen verschiedene Formen von Menschenfeindlichkeit und themenbezogene Talkabende. Ziel ist, sich für ein Menschenbild einzusetzen, das jeden Menschen als wertvoll und einzigartig versteht, sowie sichtbar und klar nach außen zu zeigen, dass Menschen füreinander da sein und sich nicht als Feinde sehen sollen.
Das Projekt wurde einstimmig von einer Jury gemäß den Richtlinien zur Vergabe des Integrationspreises ausgewählt, der Rat bestätigte die Entscheidung. „Mit dem Projekt nimmt die Evangelische Kirchengemeinde öffentlich eine klare Haltung gegen Rassismus und Diskriminierung ein und übernimmt damit gesamtgesellschaftlich Verantwortung für ein friedvolles Miteinander in der Stadt für alle“, heißt es im Urteil der Jury. „Sie macht von vorne herein deutlich, dass Religion und Glauben gerade nicht dazu verwendet werden können und dürfen, sich von anderen abzugrenzen, sondern Basis dafür ist, sich gegenseitig als gleichwertige und wertvolle Mitglieder der Gesellschaft anzuerkennen.“ Dabei bringe sie Menschen verschiedenen Glaubens, aber auch unterschiedlicher ethnischer und sozialer Herkunft und verschiedener sexueller Orientierung in den Dialog. Ziel sei, miteinander statt übereinander zu sprechen, Menschen zu verbinden, jede und jeden offen aufzunehmen, am interreligiösen Dialog teilzunehmen sowie sich öffentlich gegen Extremismus und Rassismus zu äußern: „Die Gemeinde geht diese Themen selbstbewusst an, ist bereit, von anderen zu lernen und öffnet eigene Strukturen. Sie lebt Integration damit als gesamtgesellschaftlichen Prozess und zeigt, wie er funktionieren kann, wenn alle Seiten offen und unvoreingenommen aufeinander zugehen.“ Damit gehe die Kirchengemeinde mit gutem Beispiel voran und könne Inspiration für andere gesellschaftliche Institutionen sein.
Die musikalische Gestaltung des Festakts übernimmt der Sänger und Komponist Rabih Lahoud. 2017 erhielt er den Integrationspreis für seinen internationalen Pop-Chor. (bh)