Mit einem interkulturellen Austausch unabhängig von Religion, Herkunft, Alter, Beeinträchtigungen oder finanziellen Möglichkeiten leistet das Mehrgenerationenhaus einen wertvollen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt. Für das Engagement hat das Café „Frauen der Welt“ am Dienstag, 28. Februar, nun den Monheimer Integrationspreis erhalten. Im Rahmen einer Feierstunde übergab Bürgermeister Daniel Zimmermann die mit 1000 Euro dotierte Auszeichnung an Nils Wadenpohl als Vertreter des Mehrgenerationenhauses der Evangelischen Kirchengemeinde. Die musikalische Gestaltung des Festakts übernahm das Ensemble Pangea der städtischen Musikschule unter der Leitung von Koray Sari.
Im Café „Frauen der Welt“ treffen sich seit 2018 Frauen aller Nationen wöchentlich zum interkulturellen Austausch. Das Projekt wurde einstimmig von einer Jury gemäß den Richtlinien zur Vergabe des Integrationspreises ausgewählt, der Rat bestätigte die Entscheidung. Mit dem Projekt leiste das Mehrgenerationenhaus einen wertvollen Beitrag zur Integration und zum gesellschaftlichen Zusammenhalt. Es trage zum Abbau von Vorurteilen und Barrieren sowie der Förderung von Begegnungen und Austausch bei, heißt es im Urteil der Jury.
Das Projekt fördere den Austausch der Bewohnerinnen des Stadtteils, zeige aber auch Wege der Teilhabe am gesamtstädtischen Geschehen auf, urteilt die Jury. Im Rahmen verschiedener Themenreihen werden Referierende eingeladen, die darauf aufmerksam machen, wie die Stadt gestaltet werden kann. „Die Teilnehmerinnen werden gezielt darin bestärkt, diese Möglichkeiten für sich in Anspruch zu nehmen. So entstehen immer wieder konkrete Projekte – wie etwa die Gründung einer Lerngruppe zum Erlangen eines Sprachzertifikats, die regelmäßige Beteiligung an den städtisch koordinierten Interkulturellen Fairen Wochen und das Wahrnehmen des Angebots zur Bürgerschaftsbeteiligung.“ Das Café „Frauen der Welt“ gebe aber auch Vortragenden die Möglichkeit, die Perspektiven der Teilnehmerinnen in ihre Arbeit einfließen zu lassen. „Damit leistet das Projekt auch einen Beitrag, den Vorurteilen gegenüber des Berliner Viertels und dem damit einhergehenden Risiko multipler gesellschaftlicher Diskriminierungen und Ausschließungen entgegenzuwirken.“
Bürgermeister Daniel Zimmermann betonte im Ratssaal, dass Monheim am Rhein eine „Stadt für alle“ ist: „Wir wissen auch, dass es in der Gesellschaft Menschen gibt, die keinen besonderen Wert auf Miteinander legen, sogar eher das Trennende betonen, und deshalb dienen solche Tage wie heute auch dazu, dass wir uns gemeinsam vergewissern, dass wir die Mehrheit in dieser Stadtgesellschaft darstellen und dass es unsere gemeinsame Verantwortung ist, solchen Tendenzen immer wieder neu zu widersprechen.“ Zu Unrecht kursierten immer wieder Meinungen, dass das Zusammenleben von vielen Menschen mit unterschiedlichen Herkunftsgeschichten im Berliner Viertel ein Problem darstelle. „Das Café ‚Frauen der Welt‘ zeigt uns aber, dass man den Spieß auch umdrehen kann: Dass diese Vielfalt eine Chance ist.“ Er wünsche sich, dass der Integrationspreis eine positive Nachricht an alle Menschen mit Vorurteilen sei: „Der Integrationspreis zeigt, dass es im Berliner Viertel tolle Menschen gibt, die sich treffen und sich überlegen, wie man das Leben in der Stadt positiv gestalten kann und wie sie selber auch dazu beitragen können.“
Nils Wadenpohl als Vertreter des Mehrgenerationenhauses bedankte sich vor allem für das ehrenamtliche Engagement der Frauen: „Die Hauptakteure des Projekts sind unsere beiden Ehrenamtlichen Zhana Shukakidze und Fadoua Jamai, welche das Projekt auf ihren Schultern tragen. Würden die beiden diese ehrenamtliche Arbeit nicht leisten, dann wäre das Café leer.“ Im Café sei jeder willkommen: „Die Frauen haben alle einen ähnlichen Hintergrund, sie kamen als Fremde nach Monheim am Rhein und deshalb wird heute jeder mit offenen Armen empfangen – egal welcher Herkunft.“ (bh)