Caroline Wahl erhält Ulla-Hahn-Autorenpreis

Romandebüt „22 Bahnen“ wird mit einem Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro ausgezeichnet

Die Fachjury mit der in Monheim am Rhein aufgewachsenen Autorin Ulla Hahn als Vorsitzenden hat sich in diesem Jahr für „22 Bahnen“ entschieden. Cover: Dumont Buchverlag

Mit dem Ulla-Hahn-Preis werden Debüt-Arbeiten junger Autorinnen und Autoren gewürdigt. Im September erhält Caroline Wahl die Auszeichnung. Foto: Stefan Klüter

Tildas Alltag ist durchgetaktet. Sie kümmert sich um Schwester Ida, sitzt an der Supermarktkasse und versorgt an schlechten Tagen auch noch ihre alkoholkranke Mutter. Düster und eintönig. Doch irgendwann wendet sich das Blatt und es erscheint ein Lichtblick in Form von Viktor am Horizont. Viktor, der wie sie immer 22 Bahnen schwimmt. Eben diese „22 Bahnen“ hat Caroline Wahl als Titel für ihren Debütroman gewählt, der im April dieses Jahres im Dumont-Verlag erschienen ist.

Caroline Wahl, die 1995 geboren wurde, wird für ihren Roman nun mit dem Ulla-Hahn-Autorenpreis ausgezeichnet. Die Fachjury, mit der in Monheim am Rhein aufgewachsenen Autorin Ulla Hahn als Vorsitzenden, hat ihr Debüt ausgewählt. Den mit 10.000 Euro dotierten Ulla-Hahn-Autorenpreis vergibt die Stadt Monheim am Rhein alle zwei Jahre an junge Autorinnen und Autoren eines herausstechenden Erstlingswerks. Caroline Wahl ist die sechste Autorin, die sich in die Reihe der Preisträgerinnen und Preisträger einreihen kann.

Die Jurymitglieder beeindruckte die souveräne und originelle Erzählweise. „Sprache und Form überzeugen auf der ganzen Linie, ziehen die Leserinnen und Leser in die Geschichte hinein und halten sie dort. Geschickt erschafft Caroline Wahl Situationen und Bilder, die Überraschendes über ihre Figuren erzählen. So öffnet sie Blicke, die weit über das Alltagsleben hinausweisen“, heißt es aus den Reihen der Jury. Der Roman erzeuge einen Sog und vermeide zugleich jegliches Klischee. Die Protagonistin Tilda, die als Wissenschaftlerin sehr sachlich denkt und handelt, betrachtet Herausforderungen aus einer wissenschaftlichen Perspektive. Zahlen – wie die 22 Bahnen im Schwimmbad – sind ein zentrales Motiv. „Ein ermutigendes Buch, das zeigt, dass man auch bittere Lebensbedingungen überwinden kann,“ so die Juryvorsitzende Ulla Hahn.

Überreicht wird der Preis im September auf dem Rhein

Caroline Wahl wurde in Mainz geboren und wuchs in der Nähe von Heidelberg auf. Sie studierte Germanistik in Tübingen und Deutsche Literatur in Berlin. Danach arbeitete sie in mehreren Verlagen. Sie lebt in Rostock. Zur Jury unter Vorsitz von Dr. Ulla Hahn gehörten in diesem Jahr Maren Jungclaus (Literaturbüro NRW aus Düsseldorf) und Dr. Lothar Schröder (Redaktionsleiter für die Rubrik Geistiges Leben bei der Rheinischen Post).

Auf der Shortlist für den sechsten Ulla-Hahn-Autorenpreis standen insgesamt sechs Autorinnen und Autoren: „Keine gute Geschichte“ von Lisa Roy, Theresa Pleitners Roman „Über den Fluss“, „Auf Basidis Dach“ von Mona Ameziane, Caroline Wahls „22 Bahnen“, „Ewig Sommer“ von Franziska Gänsler sowie „Draußen feiern die Leute“ von Sven Pfizenmaier.

Caroline Wahl wird die Auszeichnung am 2. September bei einer Preisverleihung auf dem Schiff „MS Rheingalaxie“ entgegennehmen. Dort wird auch der Wi(e)derworte-Preis an [extern]Antonia Michaelis verliehen, mit dem die Stadt herausragende Kinder- und Jugendliteratur prämiert. (tb)

[PDF]Trägerinnen und Träger der städtischen Literaturpreise

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