Wie sollen das Monheimer Tor, sein Umfeld und der Kreuzungsbereich Berliner Ring/Opladener Straße in Zukunft aussehen. Und wie können Innenstadt und Berliner Viertel durch diesen Umbau besser miteinander verbunden werden? Drei Planungsbüros waren von der Monheimer Stadtverwaltung damit beauftragt worden, hierzu konkrete Entwürfe auszuarbeiten. In Rahmen eines Bürgerinformationsabends stellten die Vertreterinnen und Vertreter von RKW+ Architektur, Cityförster sowie Ortner&Ortner diese Entwürfe nun am Donnerstag, 24. Januar, der Öffentlichkeit vor.
Alle drei Planungsbüros denken in ihren Konzepten in eine ähnliche Richtung: Ihnen schweben ein neuer Stadteingang mit Kreisverkehr, eine veränderte Verkehrsführung und eine Aufstockung des Monheimer Tors vor, an das zudem weitere Gebäudeelement angesetzt werden. In allen drei Konzepten bleiben zudem die großen Bäume am Berliner Ring weitestgehend erhalten, und es wird ein zweiter Eingang für das Monheimer Tor geschaffen, der sich in Richtung Berliner Viertel öffnet, so dass hier gleichzeitig eine völlig neue Durchgangssituation entsteht.
Ein neues Zentrum schaffen
Die Architekten von RKW+ aus Düsseldorf setzen neben dem Kreisel als Stadteingang auf zwei weitere Bereiche: einen „Neuen Berliner Platz“, zwischen Monheimer Tor und Berliner Viertel, mit viel Außengastronomie als Treffpunkt und Aufenthaltsort, sowie ein hohes Wohn- und Bürohaus als markantem Punkt im neuen Stadtbild, das den Beginn des Zentrums optisch deutlich macht. Den Verkehr auf dem Berliner Ring teilen die Planer in zwei Fahrspuren mit breiter mittiger Verkehrsinsel auf. Das Monheimer Tor selbst wird durch mehr Gastronomie und Geschäfte, weitere Parkflächen sowie Stadthäuser auf dem Dach attraktiver gemacht.
Ortner & Ortner aus Köln stellen sich für das Monheimer Tor „schwebende Winkel“ als neuen Blickfang vor: Auf das bestehende Gebäude werden nach ihren Plänen drei neue, rechtwinkelige Baukörper mit Büro- oder Wohnräumen aufgesetzt. Auch hier wird der Stadteingang durch einen neuen Kreisverkehr geordnet. Das Monheimer Tor würde auf diese Weise „zum neuen Zentrum“ der Stadt, so die Architekten. Die Fassade des alten Gebäudes würde abgenommen und mit großen Schaufensterfronten sowie eventuell auch weiteren Eingängen deutlich luftiger als bislang gestaltet. Herzstück dieses neuen Monheimer Tors wäre dann zudem ein großzügiger innenliegender Lichthof mit Glasdach, das man bei gutem Wetter vielleicht sogar öffnen könnte.
Auch der Entwurf von Cityförster aus Rotterdam sieht eine „Neue Monheimer Mitte“ vor. Zentral ist hierbei vor allem ein neugestalteter Platz rund um die Lokomotive, den sich Fußgängerinnen und Fußgänger mit dem Auto- und Radverkehr teilen. Zusätzlich wird die Anbindung für Fahrradfahrer zum S-Bahnhof Langenfeld ausgebaut. Weitere Büro- und Gewerbeflächen sollen das neue Zentrum beleben: Die Planer stellen sich hier eine teilweise Überbauung des Monheimer Tors sowie weitere Neubauten in dessen Umfeld vor. Mehrere Phasen in dem Konzept halten offen, wie weit man beim Bau von ergänzenden Büro-, Wohn- und Einzelhandelsflächen in Zukunft gehen möchte.
Weitere Mitnahme der Bürgerschaft folgt
Nach den Präsentationen konnten die Bürgerinnen und Bürger in einer von Bürgermeister Daniel Zimmermann moderierten Runde Fragen stellen und ihre Einschätzung zu den einzelnen Entwürfen geben. Diskutiert wurden dabei unter anderem die Anzahl neuer Parkplätze, die Aufenthaltsqualität rund um das Monheimer Tor sowie das optische Erscheinungsbild der präsentierten Um- und Neubauten. Zudem wurde aus der Bürgerschaft heraus mehrfach die Bedeutung von weiteren Fahrradstellplätzen in direkter Nähe zu den Gastronomie und Einzelhandelsflächen betont.
In die drei Konzeptentwürfe waren auch die Ergebnisse aus einem Bürgerworkshop und einer Online-Konsultation aus dem Sommer 2018 eingeflossen, an der sich zahlreiche Monheimerinnen und Monheimer beteiligt hatten. Zentrale Erkenntnisse daraus waren in die Vorschläge der Planungsbüros eingeflossen – zum Beispiel eine veränderte Straßenführung, der Erhalt von Grünflächen sowie der Wunsch, das Potenzial bestehender Strukturen zu nutzen. Am 14. Februar entscheidet nun der Ausschuss für Stadtplanung, Umwelt, Bauen und Verkehr darüber, welche Variante bevorzugt und damit weiter präzisiert werden soll. Anschließend haben die Stadtratsmitglieder am 20. März das letzte Wort. Bürgermeister Daniel Zimmermann kündigte zudem an, dass es im Rahmen der künftigen Planungen für das umzubauende Rathaus Center eine weitere Online-Konsultation auf der städtischen Mitdenken-Plattform geben wird. Dabei soll dann gezielt abgefragt werden, welche Einzelhandels- und Gastronomieangebot sich die Monheimerinnen und Monheimer für ihre neu zu gestaltende Innenstadt wünschen.
Wer sich näher für die Präsentationen der einzelnen Architekturbüros interessiert, findet diese alle im städtischen Mitmach-Portal unter der Rubrik Aktuelle Projekte zum Download bereitgestellt. (ts)