Gemeinsames Gedenken in Tirat Carmel

Monheimer Delegation nahm an Veranstaltung zum „Yom HaShoah“ teil

Die beiden Bürgermeister Arie Tal und Bürgermeister Daniel Zimmermann (M.) verfolgten gemeinsam die Gedenkveranstaltung am Vorabend des israelischen Holocaust-Gedenktags „Yom HaShoah“. Foto: Martin Frömmer

Zum gemeinsamen Gedenken an die Opfer des Holocaust reiste in dieser Woche eine sechsköpfige Delegation aus Monheim am Rhein nach Tirat Carmel in Israel. Die Monheimer Gruppe unter der Leitung von Bürgermeister Daniel Zimmermann nahm in der Partnerstadt an einer Veranstaltung teil, die traditionell am Vorabend des israelischen Holocaust-Gedenktags „Yom HaShoah“ stattfindet.

Schülerinnen und Schüler der Shifman Highschool gestalteten passend zu dem landesweit geltenden Motto „Opfern ein Gesicht geben“ eine szenische Lesung aus Tagebüchern und Briefen von Menschen, die in Konzentrationslagern ermordet worden sind. Tirat Carmels Bürgermeister Arie Tal dankte den Monheimern für ihre Anwesenheit und erinnerte gleichzeitig daran, dass es kaum noch Zeitzeugen gäbe, die die Schrecken des Holocaust persönlich miterlebt hätten und der Nachwelt davon berichten könnten. Umso wichtiger sei es, ihre Erinnerungen in Interviews und Aufzeichnungen zu dokumentieren und für nachfolgende Generationen zu erhalten.

Monheims Bürgermeister Daniel Zimmermann betonte, dass es für die Ermordung von Millionen von Juden keine Vergebung geben könne. Er sagte in seiner auf Englisch vorgetragenen Rede: „Als Deutsche sind wir von Scham erfüllt angesichts der Verbrechen, die von unseren Eltern, Großeltern oder Urgroßeltern verübt wurden.“ Zimmermann wies auf die persönlichen Begegnungen hin, die er als 17-Jähriger selbst im Schüleraustausch mit Tirat Carmel gehabt hat. Auch heute noch spiele die gemeinsame Auseinandersetzung von israelischen und deutschen Schülerinnen und Schülern mit dem Holocaust eine große Rolle im Schüleraustausch. Deshalb hoffe er, dass „noch viele junge Menschen aus Tirat Carmel und Monheim am Rhein Freundschaften schließen mögen. Denn dort, wo Freundschaften wüchsen, sei kein Raum für Hass.

„Dass wir als erste offizielle Gruppe aus Monheim am Rhein zu der Veranstaltung nach Tirat Carmel eingeladen wurden, ist ein großer Beweis für die Freundschaft und das in den letzten 28 Jahren entstandene Vertrauen zwischen beiden Städten“, so Zimmermann.

 Die Monheimer Gruppe, zu der auch die erste stellvertretende Bürgermeisterin Laura Töpfer (PETO), der SPD-Fraktionsvorsitzende Werner Goller, Ratsmitglied Peter Werner (CDU) sowie Dafna Graf und Martin Frömmer aus der Stadtverwaltung zählten, informierte sich über die aktuelle Entwicklung in Tirat Carmel und besuchte unter anderem einen neu gebauten Kindergarten, eine Werkstatt für Menschen mit Behinderung sowie zahlreiche Wohnbauprojekte.

Der nächste Schüleraustausch zwischen dem Monheimer Otto-Hahn-Gymnasium und der Shifman Highschool in Tirat Carmel ist bereits für diesen Sommer geplant.(ts)

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