Die neue Grundschule Im Pfingsterfeld hat ihren Dienst aufgenommen. Pünktlich zum ersten Schultag des neuen Schuljahres wurden die Pforten des neuen Schulgebäudes offiziell für die Schülerinnen und Schüler geöffnet. Ein Grund zur Freude, auch für Schulleiter Achim Nöhles, der Vertreter aus Rat und Verwaltung, Eltern, Schülerinnen und Schüler und weitere Interessierte in der schuleigenen Mensa begrüßen durfte. „Und die Mensa“, so Nöhles, „ist hier weit mehr, als nur ein Raum zum Essen. Hier finden Konferenzen, Schulfeiern, religiöse Feste, Musikveranstaltungen und vieles mehr statt. Deshalb heißt der Raum bei uns auch, genauso wie bei Harry Potter, die Große Halle.“
Multifunktional ist das Gebäude in vielerlei Hinsicht, wie Nöhles weiter zu berichten wusste. Die Kinder werden in sogenannten Clustern unterrichtet, die nicht mehr viel mit einem herkömmlichen Klassenraum gemein haben. Vielmehr geht es um ein klassenübergreifendes, gemeinsames Lernen. Das Rahmenkonzept der Schule wurde vor Baubeginn erarbeitet, im Fokus steht der Rhythmisierte Ganztag. Dieser sieht vor, dass die Schülerinnen und Schüler in der Zeit von 7.30 bis 17 Uhr unterrichtet und betreut werden. „Die Schule ist demnach nicht nur Lern- sondern auch Lebensraum“, führte Nöhles in seiner Ansprache aus. Weiter lassen sich im Rahmenkonzept ein modernes Unterrichtskonzept, Mitbestimmung, Individualität und persönliche Exzellenz sowie ein multiprofessionelles Team finden. Letzteres besteht nicht nur aus Lehr-, sondern aus diversen Fachkräften, die für ein individuelles Entwicklungsangebot sorgen.
Schülerinnen und Schüler lassen bunte Ballons mit guten Wünschen steigen
Bürgermeister Daniel Zimmermann erinnerte in seinem Grußwort an die Bauphase. „Als wir im September Richtfest gefeiert haben, sah man abgesehen vom Rohbau noch nicht viel“, so Zimmermann, der dem Generalunternehmen Goldbeck aus Bielefeld für die zeitlich punktgenaue Fertigstellung dankte. Nach dem Schulbau an der Lottenstraße freut sich Zimmermann, dass eine weitere Schule mit dem Lern-Clusterkonzept an den Start geht. Ob es jedoch bei dem Schulnamen „Im Pfingsterfeld“ bleiben wird, dessen war sich Zimmermann nicht gänzlich sicher. „Nebenan entwickeln wir gerade ein neues Wohngebiet, das Künstlerinnen- und Künstler-Viertel. Es obliegt dem Team der Schule, ob sie demnächst den Namen der Umgebung angleicht.“
Schulrätin Tina Kroes, die ebenfalls persönlich ihre Glückwünsche zur Schuleröffnung überbrachte, zeigte sich zuversichtlich, dass die Schule künftig nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch Sozialkompetenz und Empathie fördern wird. „Auch das Thema Inklusion ist hier, in der Hauptstadt für Kinder, ein zentraler Wert“, so ihre Worte. Nach den Grußworten, die durch eine kurze Ansprache von Ralf Linde vom Unternehmen Goldbeck ergänzt wurden und Musikeinlagen der Schülerinnen und Schüler sowie der Musikschule beinhalteten, lud Achim Nöhles alle Anwesenden auf den bereits neu gestalteten Schulhof ein. Dort ließen die Kinder des zweiten Jahrganges bunte Luftballons mit guten Wünschen für die schulische Zukunft steigen. Das obligatorische Eröffnungsband, das von Bürgermeister Daniel Zimmermann, Schulleiter Achim Nöhles sowie Projektleiterin Karin Blanke und Ralf Linde vom Generalunternehmer Goldbeck gemeinschaftlich durchschnitten wurde, kam im glitzernden Rosa daher. Anschließend durften die Gäste das Gebäude nach Herzenslust erkunden.
Nachhaltiges Wärmekonzept mit Wärmepumpe und Geothermie
Schließlich gab es so einiges zu entdecken. Das dreigeschossige Schulgebäude weist 6075 Quadratmeter auf. Dazu kommen eine 951 Quadratmeter große Sporthalle sowie ein Hausmeisterwohngebäude von 111 Quadratmetern. Vier Clusterbereiche für maximal 360 Schülerinnen und Schüler lassen sich in den beiden Obergeschossen finden, sie sind farblich unterteilt. Jede Clustereinheit verfügt über eigene Spinde, eine Teeküche, einen Terrassen- und Ruhebereich sowie sanitäre Anlagen. Es besteht eine Sichtverbindung zu den Räumen innerhalb eines Clusters, weiter fällt in jeden Raum durch große Fensterfronten Tageslicht. Das Wärmekonzept wurde nachhaltig entwickelt, Wärmepumpe und Geothermie wurden verbaut. Es gibt eine LED-Beleuchtungsanlage, Außenanlagen mit Hochbeeten, E-Ladestationen für E-Autos und E-Bikes sowie Grünflächen mit Bäumen und Sträuchern.
In den nächsten Jahren soll das Schulgebäude immer weiter mit Leben gefüllt werden. Eingeschult wird in diesem Jahr bereits der zweite Jahrgang. Die aktuellen Zweitklässlerinnen und Zweitklässler wurden bisher in Übergangscontainern an der Krischerstraße unterrichtet und durften nun als erste Nutzerinnen und Nutzer in die neue Schule einziehen. Anders, als anfänglich geplant, geht die Schule wegen der hohen Nachfrage sogar bereits dreizügig an den Start. Angedacht war nach einem Schülerdatenmonitoring im Jahr 2019 eine zweizügige Schule, der Bedarf wurde im Jahr 2020 nach oben korrigiert. Die Investitionskosten für die neue Grundschule belaufen sich auf rund 23 Millionen Euro. (tb)