In der „Hauptstadt für Kinder“ Monheim am Rhein können Kinder besonders aufwachsen. Die Stadt investiert seit vielen Jahren in pädagogische Konzepte, moderne Gebäude und eine hervorragende Ausstattung von Kitas und Schulen. Und sie geht dabei auch ungewöhnliche Wege. Nun ist der Spatenstich zu einem weiteren ganz außergewöhnlichen Bauprojekt erfolgt.
Das Schulzentrum am Berliner Ring erhält eine Achtfach-Sporthalle, die sich über zwei Etagen erstrecken wird. Im Erdgeschoss wird es dabei auch eine teilweise ein- und ausfahrbare Tribüne für bis zu 500 Zuschauerinnen und Zuschauer geben. Die Halle wird künftig dem Otto-Hahn-Gymnasium und der Gesamtschule am Berliner Ring für den Schulsport sowie abends und an den Wochenenden auch den Monheimer Vereinen zur Verfügung stehen. Die zur Verfügung stehende Fläche auf dem in den letzten Jahren aufgrund wachsender Schülerzahlen immer weiter ausgebauten Schulareal wird dabei durch die doppelstöckige Bauform in optimaler Weise ausgenutzt. Um dem Gebäude nach außen hin ein wenig von seiner Massivität und Höhe zu nehmen, wird es ein Stück weit in den Boden eingelassen.
Die vom Stadtrat im Juni 2022 beschlossene Gesamtfinanzierung beläuft sich auf rund 37 Millionen Euro. Die hochmoderne Achtfach-Sporthalle ist Teil eines Gesamtmaßnahmenplans zur Reorganisation des Schulstandorts. „Für uns ist das hier heute deshalb auch ein großer Tag“, betonte Bürgermeister Daniel Zimmermann beim Spatenstich am 12. Mai 2023. Denn der Neubau für den Hallensport auf dem Areal des früheren Außensportgeländes macht den Abriss der alten Hallenbauten erst möglich, auf deren heutigem Grund dann später auch neue Schulgebäude mit Klassen- und Funktionsräumen entstehen sollen. „Damit ist der Hallenneubau hier die erste Etappe für uns bei der Neugestaltung des gesamten Schulzentrums“, so Monheims Stadtoberhaupt. „Dass es am Ende tatsächlich die größte Halle Europas wird, hat mich tatsächlich auch überrascht“, so der Bürgermeister. „Ich gehe aber davon aus, dass sie nicht wie die Größte aussehen wird – eben weil der Entwurf ja vorsieht, mit dem Bau auch ins Gelände reinzugehen. Wer hier also nächstes Jahr vom Berliner Ring aus ebenerdig in den Neubau hineinkommen wird, der wird die Tribüne und den gesamten tieferen Hallenteil unter sich liegen haben. Es ist auch deshalb eine sehr schöne und gelungene Planung, die wir auch als Quantensprung für den Vereinssport sehen. Schon heute werden hier von Vereinsseite ja Veranstaltungen organisiert, zu denen oft mehrere hundert Besucherinnen und Besucher kommen. Bald wird dann noch deutlich mehr möglich sein. Ein Gewinn also für die ganze Stadt.“
Gesamtinvestitionen von wohl weit über 120 Millionen Euro bis 2030
Ursprünglich wurden die Gesamtkosten für die Neuaufstellung des Schulzentrums mal mit 120 Millionen Euro kalkuliert. „Vermutlich wird es jetzt bis Ende 2030 sogar in Richtung 180 Millionen Euro gehen“, so der Bürgermeister mit Blick auf steigende Baukosten und Erfordernisse. Monheim am Rhein investiert viel in die Zukunft seiner Kinder und die städtische Infrastruktur. Beim jetzt gestarteten Hallenbau gehen alle Beteiligten jedoch davon aus, im geplanten Budget von 37 Millionen Euro bleiben zu können. Auf zwei Ebenen werden dabei jeweils vier Halleneinheiten angeordnet, die je nach Bedarf zusammengeschaltet werden können. Der Sportbetrieb kann so zum Beispiel in acht einzelnen Hallensegmenten wie auch in zwei Vierfachhallen erfolgen.
Nach Baubeginn im Frühjahr 2023 ist die Übergabe bereits im Anschluss an die Sommerferien im nächsten Jahr – am 30. August 2024 – geplant. Bis zum Herbst sollen dann auch die letzten Arbeiten abgeschlossen ein. Möglich machen das besondere Lösungsansätze der Schweizer Schnellbau-Spezialisten der Nüssli Gruppe, die von der Stadt als Totalübernehmer des Hallenbauprojekts beauftragt wurden. Deren Projektleiter Udo Baader betont: „Viele unserer Projekte sind Sonder- und Spezialbauten, die es in ihrer Art so noch nirgends gibt. Wir wissen von Achtfach-Hallen in den USA und China, aber in Europa bauen wir die erste – hochmodern und technisch perfekt ausgestattet. Eine solche Premiere ist immer etwas Besonderes.“ Und auch Mark Breitenmoser, Mitglied der Geschäftsleitung der Nüssli (Schweiz) AG, brachte beim Spatenstich noch einmal ganz explizit seine Freude zum Ausdruck: „Es ist trotz der Größe ein sehr kompaktes und vor allem ein sehr schönes Projekt. Wir sind stolz auf das Vertrauen, das uns die Stadt Monheim am Rhein hier entgegenbringt, und wollen im Zeit- und Kostenrahmen fertig werden.“ (ts)