Der Pop-Up-Store an der Doll Eck ist ein Ladenlokal im steten Wandel. Anlaufstelle für Blumenadoptionen, Beratungszentrum für Seniorinnen und Senioren und seit Neustem Kunstkiosk. Seit dem 30. Oktober betreiben die drei Künstlerinnen Angela Steinert, Julia Fleckenstein und Gabriele Keßler die Räumlichkeiten. Ihr Konzept: „Nichts über 100 Euro – nichts unter schön.“ Und nach diesem Motto haben die kunstschaffenden Frauen ihre Werke ausgesucht. Detailreiche Kleinkunst, Geschenkkarten, Drucke und Fotografien – alles erschwinglich und für den kleinen Geldbeutel finanzierbar.
Man kann einfach reinkommen und stöbern. Die Preise stehen an den Kunstwerken“, erklärt Julia Fleckenstein, die sich mit der Idee des Kunstkiosks bei der Stadt Monheim am Rhein anlässlich eines Gewinnspiel beworben hat. „Ich betreibe mit meiner Kunst einen Onlineshop und bin seit einiger Zeit Lokalheldin. Über einen Newsletter habe ich von dem Gewinnspiel erfahren“, erinnert sich Julia Fleckenstein, die nach wenigen Tagen die Zusage für ihre Bewerbung in den Händen hielt. Schnell war klar, alleine kann sie das Projekt nicht realisieren und so wurden kurzerhand zwei Kunstfreundinnen mit ins Boot geholt.
Einen Vorteil hat der Zusammenschluss für die Kundschaft ebenfalls: „Wir sind zwei Malerinnen und eine Fotografin. Durch unsere Zusammenarbeit bieten wir eine breitere Kunstvielfalt an“, so die Initiatorin, die schon viel Zuspruch für ihre Idee bekommen hat. „Als Kunstschaffende hat man wenig Chancen, seine Bilder einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen und mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Hier ist das anders. Die Leute kommen einfach rein und man kann sich austauschen.“ Einige Kunstwerke haben schon ein neues Zuhause gefunden, dabei haben die Künstlerinnen gerade erst Halbzeit gefeiert. „Wir haben noch bis zum 30. November geöffnet, wer also noch eine Kleinigkeit für das Weihnachtsfest braucht, kann uns gerne besuchen“, gibt Julia Fleckenstein augenzwinkernd wieder.
Zur Kunst kam die Künstlerin, die in Baumberg lebt, übrigens in der Corona-Zeit. „Im Abitur hatte ich Kunst als Leistungskurs, danach folgte trotzdem ein Wirtschaftsstudium. In der Corona-Zeit habe ich die Liebe zur Kunst neu entdeckt, meinen Job gekündigt und mich an der Hochschule beworben“, verrät sie. Für Gabriele Keßler, die aus Düsseldorf stammt und ebenfalls in Essen Kunst studiert, ist der Kunstkiosk eine tolle Idee. „Ich freue mich sehr, dass ich dabei sein kann“, gibt die Fotografin wieder. Besonders Motive mit lokalem Bezug erfreuen sich großer Beliebtheit. „Ein Bilddruck, der Schelmenturm und Gans zeigt, wurde schon mehrfach verkauft“, verrät Julia Fleckenstein, die sich eine Wiederholung des Pop-Up-Stores im neuen Jahr vorstellen kann. „Ich könnte einen Kiosk nicht dauerhaft betreiben, die Laufzeit von einem Monat ist daher perfekt. Und wenn sich die Chance einer Wiederholung ergibt, dann bin ich gerne dabei.“
Der Kunstkiosk hat bis zum 30. November mittwochs, donnerstags und freitags von 15 bis 19 Uhr sowie samstags von 11 bis 15 Uhr geöffnet. (tb)