Schon vor dem Anpfiff ist es für Millionen Menschen ein Jahrhundert-Spiel: Mit Marokko steht an diesem Mittwoch, 14. Dezember, erstmals in der Geschichte eine afrikanische Mannschaft in einem Fußball-WM-Halbfinale – eine Mannschaft, hinter der sich nach den begeisternden K.o.-Spiel-Siegen gegen Spanien und Portugal nun zudem weite Teile der arabischen Welt vereinigt haben.

Auch hunderte Monheimerinnen und Monheimer haben in dem nordafrikanischen Land ihre Wurzeln und fiebern dem sportlichen Duell entgegen. Deshalb haben sich die Stadt Monheim am Rhein und der Verein „WiM – Wir in Monheim“ spontan dazu entschieden, das Spiel auf die Großbild-Leinwand der Aula am Berliner Ring zu bringen und dort live zu übertragen. Anpfiff im Al-Bayt-Stadion von Al-Khor in Katar ist um 20 Uhr Monheimer Zeit. Der Einlass in die 615 Plätze zählende Monheimer Arena mit Oberrang beginnt um 19 Uhr. Eingelassen wird solange, bis alle Plätze besetzt sind. Der Eintritt ist frei.

Das Public-Viewing-Event steht unter der Schirmherrschaft der marokkanischen Generalkonsulin des Königreichs Marokko, Loubna Ait Bassidi. Die Organisation liegt in den Händen des eingespielten Teams der Monheimer Kulturwerke.

Für viele Marokkanerinnen und Marokkaner hat das Spiel gegen den amtierenden Fußball-Weltmeister nicht nur durch seine sporthistorische Dimension eine besondere Bedeutung. Viele besitzen, so wie auch mehrere Spieler der Fußball-Nationalmannschaft, neben dem marokkanischen ebenfalls einen französischen Pass. Ein Großteil Marokkos stand zwischen 1912 und 1956 unter dem Protektorat der einstigen Kolonialmacht. Die Beziehungen der Menschen beider Länder sind demnach bis heute auf vielfältige Weise miteinander verwoben.

Und auch wenn es für sie in der Aula wohl eher ein Auswärtsspiel geben wird, sind selbstverständlich ebenso alle französischen Fußballfans am Mittwoch zu einem gemeinsamen Fußballabend herzlich willkommen. Sport lebt nicht nur vom Gegen-, sondern vor allem auch vom Miteinander! (ts)