Raum 219
Die Stadt setzt sich in verschiedenen Bereichen für ein besseres Klima ein. Neben der Verwendung von Klimaschutztechnologien, die den Energieverbrauch senken oder dem Einsatz erneuerbarer Energien sowie dem Angebot der Energieberatung gehören dazu auch die Begrünung städtischer Flächen, die Förderung von Bäumen, Sträuchern und Hecken auf privaten Flächen und die Beratung für naturnahe Gärten. Darüber hinaus wurde das integrierte Klimaschutzkonzept aus dem Jahr 2014 überarbeitet. Das fortgeschriebene Klimaschutzkonzept von 2021 hat das Ziel, Monheim am Rhein bis 2035 zu einer klimaneutralen Stadt zu entwickeln.
Mit dem Klimaschutzkonzept von 2014 sollten die Treibhausgasemissionen in Monheim am Rhein bis 2030 um 20 Prozent reduziert werden. Dies konnte bereits im Jahr 2018 erreicht werden. Das neue Ziel lautet Klimaneutralität bis 2035. Diese ambitionierte Vorgabe hat sich die Stadt als eines ihrer strategischen Ziele gesetzt. Um es zu erreichen, wurde das bisherige Klimaschutzkonzept überarbeitet. Die Bürgerinnen und Bürger wurden intensiv in den Prozess einbezogen – denn Klimaneutralität ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
Das neue Klimaschutzkonzept umfasst unterschiedliche Handlungsfelder wie Energie, Mobilität sowie Stadtentwicklung. Neben der Analyse, welche Maßnahmen sich in Monheim am Rhein bereits bewährt haben und fortgeführt werden sollen, ging es bei der Fortschreibung vor allem um die Entwicklung neuer Maßnahmen für die nächsten Jahre. Hierbei war die Beteiligung der Menschen vor Ort besonders wichtig – denn sie sind es, die einen entscheidenden Anteil tragen und die Maßnahmen später umsetzen müssen.
2021 arbeitete die Gertec GmbH Ingenieurgesellschaft dann das neue Klimaschutzkonzept für die Stadt aus. Sie zog eine Bilanz für die vergangenen Jahre und führte zahlreiche Interviews und Gespräche mit Beschäftigten der Stadtverwaltung, Mitarbeitenden der MEGA oder auch der Verbraucherzentrale. Bei einem digitalen Bürgerschaftsabend tauschten sich rund 50 interessierte Monheimerinnen und Monheimer über das Thema aus. Im Anschluss startete auf der städtischen Mitdenken-Plattform eine Konsultation der Bürgerschaft. Alle Beiträge aus der Beteiligung wurden ausgewertet und an Gertec übergeben. Der Rat hat das fortgeschriebene Klimaschutzkonzept am 19. Mai 2021 verabschiedet.
Leverkusen und Monheim am Rhein schließen sich für den Betrieb mehrerer Windkraftanlagen zusammen. Erneuerbare Energien innerhalb des Stadtgebietes sollen künftig als wichtiger Baustein zur Klimaneutralität dienen.
Bei einem gemeinsamen Termin vor Ort, haben Leverkusens Oberbürgermeister Uwe Richrath und Monheims Bürgermeister Daniel Zimmermann mit Vertretern ihrer Energieversorgungsunternehmen EVL und MEGA mögliche gemeinsame Windrad-Standorte sowie den weiteren Projektablauf vorgestellt. Geplant sind die teilweise bis zu rund 240 Meter hohen Anlangen in erster Linie im Süden und Osten des Monheimer Stadtgebietes. Und zwar nur dort, wo schon jetzt große Infrastrukturen wie die Autobahn oder Stromtrassen verlaufen.
Nach einigen erfolgreichen Sonderaktionen hat die Stadt das Förderprogramm Thermografie aufgelegt: Alle Besitzerinnen und Besitzer von Häusern im Stadtgebiet können bis zum 15. Dezember einen Zuschuss für ein Thermografiegutachten beantragen.
Für eine Thermografie nimmt eine Infrarotkamera das Gebäude auf. Durch unterschiedliche Farben und Helligkeiten werden warme und kalte Oberflächen und damit auch mögliche Schwachstellen erkennbar. Im Vorfeld einer energetischen Gebäudesanierung bieten die Aufnahmen so eine sinnvolle Grundlage für Sanierungsempfehlungen. Auch als Qualitätsüberprüfung bereits erfolgter Sanierungsmaßnahmen bietet sich ein Thermografiegutachten für ein Gebäude an.
Antragsberechtigt sind nun nicht nur Privatpersonen sondern auch juristische Personen, wie Wohnungseigentümergemeinschaften, Genossenschaften oder Unternehmen. Gefördert werden alle Gutachten, die Thermografieaufnahmen, den Thermografiebericht und ein Beratungsgespräch enthalten. Für Gebäude, die vor 1990 gebaut wurden, übernimmt die Stadt 50 Prozent, bis zu 250 Euro, der Kosten und für Gebäude, die nach 1990 gebaut wurden, 30 Prozent, bis zu 150 Euro, der Kosten. Wer am Förderprogramm teilnehmen will, muss vor Beginn der Thermografie einen Antrag beim städtischen Klimaschutzmanagement einreichen.
Der Antrag kann per E-Mail an postklimaschutz@monheim.de oder per Post an Stadt Monheim am Rhein, Klimaschutzmanagement, Rathausplatz 2, 40789 Monheim am Rhein eingereicht werden.
Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Erstellung von Thermografie-Gutachten
nach der Förderrichtlinie Thermografie der Stadt Monheim am Rhein
Raum 219
Aufgaben des Klimaschutzmanagements:
In Kooperation mit dem Büro Infas Enermetic und zusammen mit verschiedenen Akteuren sowie interessierten Bürgerinnen und Bürgern hat die Stadt ein integriertes Klimaschutzkonzept entwickelt. Es wurde im Februar 2014 vom Rat verabschiedet und war in den vergangenen Jahren der Fahrplan in Sachen Klimaschutz.
Das integrierte Klimaschutzkonzept bilanziert die Energieverbräuche und den CO2-Ausstoß für die Sektoren Wirtschaft, Private Haushalte, Verkehr und Kommune. Es umfasst knapp 40 Maßnahmen, um den Ausstoß von klimaschädlichem Kohlendioxid bis zum Jahr 2030 um 20 Prozent zu mindern. Sie zielen insbesondere darauf ab, den Anteil erneuerbarer Energien zu erhöhen, den Strom- und Wärmebedarf zu reduzieren, klimafreundliche Verkehrsmittel zu fördern und mit begleitender Öffentlichkeitsarbeit die Menschen zu informieren und zu motivieren.
Die Maßnahmen verteilen sich auf vier Handlungsfelder:
Mit seinem integrierten Ansatz geht das Konzept über den Einflussbereich der Stadtverwaltung hinaus und bezieht verschiedenste Akteurinnen und Akteure im Stadtgebiet mit ein. Die Umsetzung der Maßnahmen wurde von der Stadtverwaltung koordiniert und überprüft. Erste Maßnahmen wie die Förderung des Radverkehrs, Aktionstage zum Klimaschutz und die Modernisierung der Straßenbeleuchtung waren bereits vorher begonnen beziehungsweise durchgeführt worden.
Das Ziel des Klimaschutzkonzepts von 2014 – die Reduktion der Treibhausgasemissionen um 20 Prozent bis 2030 – konnte bereits im Jahr 2018 erreicht werden.
Auch beim Bau der Kunst- und Musikschule wurde Klimaschutzaspekte berücksichtigt. Bei der Wärmeversorgung des Gebäudes ist mit einer Gasabsorptionswärmepumpe modernste Gebäudetechnik im Einsatz. Gegenüber der konventionellen Versorgung mittels eines Gaskessels ergeben sich CO2-Einsparungen von 25 Prozent.
Wie die mit Strom betriebenen Wärmepumpen nutzt eine Gasabsorptionswärmepumpe die Umgebungswärme aus der Außenluft, dem Erdreich oder Grundwasser zu Heizzwecken. Als Antriebsenergie wird jedoch statt Strom Erdgas benutzt. Der Einsatz von Erdgas ist weniger klimaschädlich als Strom, weil bei der Verbrennung einer Kilowattstunde Erdgas wesentlich weniger CO2 entsteht als bei der Erzeugung einer Kilowattstunde Strom im Kraftwerk.
Im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt (BMU) setzt die Stadt Monheim am Rhein stromsparende Klimaschutztechnologien ein. Das BMU bezuschusst Projekte für den Kommunalen Klimaschutz mit 20 Prozent der Bausumme, wenn die Leuchten mehr als 70 Prozent Energie einsparen.
Im Rheinstadion wurden von Dezember 2021 bis März 2022 zwei Flutlichtanlagen für 73.000 Euro umgebaut. Auch hier hat das Ministerium 20 Prozent der Baukosten übernommen. Jährlich können so 16.000 KW/h eingespart werden.
Im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative wurden außerdem 1231 alte Kugelleuchten gegen neue LED-Laternen ausgetauscht. Inklusive Nebenkosten wurden so mehr als 700.000 Euro in die Modernisierung investiert. Darüber hinaus hat die Stadt weitere rund 500 LED-Systeme eingebaut, die zwischen 50 bis 60 Prozent Energie einsparen. Die LED-Leuchten können problemlos nachgerüstet und ungefährlich entsorgt werden. Sie bestehen aus schadstofffreien Materialien.
2015 107 Kugelleuchten ausgetauscht, Ersparnis von 224 Tonnen CO2 auf zehn Jahre und 19.200 KW/h pro Jahr, Zuschuss 10.500 Euro
2016 150 Kugelleuchten ausgetauscht, Ersparnis von 315 Tonnen CO2 auf zehn Jahre und 27.000 KW/h pro Jahr, Zuschuss 12.000 Euro
2017 133 Kugelleuchten ausgetauscht, Ersparnis von 281 Tonnen CO2 auf zehn Jahre und 24.100 KW/h pro Jahr, Zuschuss 12.500 Euro
2018 341 Kugel- und Pilzleuchten, nun auch noch mit Nachtabsenkungen, ausgetauscht, Ersparnis von 815 Tonnen CO2 auf zehn Jahre und 68.000 KW/h pro Jahr, Zuschuss 33.120 Euro
2019/2020 500 Kugel- und Pilzleuchten ausgetauscht, Ersparnis von 1376 Tonnen CO2 auf zehn Jahre und 116.629 KW/h pro Jahr, Zuschuss 73.560 Euro
Darüber hinaus wurden weitere 300 LED-Laternen umgebaut.
Die Lichtfarbe in Monheim ist gemäß einem Lichtmasterplan in Wohngebieten, wegen der hohen Farb- und Gesichtserkennung, in der Regel ein Tageslichtweiß von 4000 Kelvin. Bei Sammelstraßen strahlt ein Warmlichtweis von 3000 Kelvin und bei ehemaligen Land- und Kreisstraßen 2700 Kelvin.
Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.
Raum 2321
Straßenunterhaltung, Beleuchtung
Ein möglichst sparsamer Energieverbrauch senkt Kosten und dient dem Klimaschutz. Information und Beratung gibt es bei der MEGA.
Das Bundesumweltministerium hat eine Klimaschutzinitiative gestartet.
Die Verbraucherzentrale berät zu Energie-Themen im Format „Energie Kompakt".
Der Klimascout bietet praktische Ratschläge zum Schutz vor den Auswirkungen des Klimawandels.
Das Klima-Bündnis ist ein europäisches Netzwerk von Kommunen, die sich verpflichtet haben, das Weltklima zu schützen.
Das deutschlandweite Klimafolgen-Portal soll Nutzern vom Forstwirt bis zum Baudezernenten verwertbare Informationen an die Hand geben.