Dreizehn Stolpersteine halten im Stadtgebiet die Erinnerung an Menschen wach, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt und ermordet wurden. Die Stolpersteine für zwölf jüdische Mitbürger und den katholischen Pfarrer Franz Boehm wurden im Dezember 2003 vom Künstler Gunter Demnig verlegt.
Die Recherchen von Dr. Karl-Heinz Hennen zu seinem 2014 erschienenen Buch zur „Geschichte der Juden in Monheim“ erbrachten bei sieben der jüdischen Opfer Korrekturen und Ergänzungen der bisher bekannten und auf den Stolpersteinen angegebenen biographischen Daten. Deshalb hat die Stadt die Steine für Wilhelmine Herz und Johanna Herz (Grabenstraße 54), Hedwig Dahl, Felix Dahl und Irma Herz (Frohnstraße 14) sowie Emanuel Herz und Helena Herz (Franz-Boehm-Straße 3) neu anfertigen lassen und mit deren Austausch begonnen.
Die „Geschichte der Juden“ machte außerdem auf das Schicksal von Ernst Kolisch aufmerksam, das zuvor nicht öffentlich bekannt war. Kolisch, dem es lange Zeit gelungen war, seine jüdische Abstammung zu verbergen, arbeitete 1944 in der Buchhaltung der Kies- und Sandbaggerei Schwartner. Aufgrund einer Denunziation wurde er schließlich im vorletzten Jahr der NS-Terrorherrschaft doch noch festgenommen und schließlich ins Konzentrationslager Buchenwald überstellt, wo er am 26. März 1945 ums Leben kam.
Auch für Ernst Kolisch wird daher nun ein weiterer Stolperstein verlegt. In einer öffentlichen Gedenkstunde soll am Donnerstag, 5. November, 17 Uhr, an das Schicksal des Monheimers und seiner Mitverfolgten erinnert werden. Die Gedenkstunde findet am Kran neben Monbag-See, Opladener Straße, gleich gegenüber der Einfahrt zur Straße Am Kieswerk, im Beisein von Bürgermeister Daniel Zimmermann statt. (ts)