Die im Kreistag geäußerte Kritik am niedrigen Monheimer Gewerbesteuersatz hält Bürgermeister Daniel Zimmermann für „schlichtweg unqualifiziert“. Die Senkung auf 300 Punkte, den landesweit niedrigsten Satz, schade weder dem Kreis noch den kreisangehörigen Städten, sagte der Verwaltungschef heute.
„Vielmehr kommt unsere Finanzkraft auch dem Kreis und seinen Städten zugute. Ohne unsere zusätzliche Steuereinnahmen würde der Hebesatz für die Kreisumlage von den jetzt beschlossenen 40,8 auf 43,4 Prozent steigen“, so Zimmermann. Für die Städte wäre das eine zusätzliche Belastung von rund 16 Millionen Euro. Beispiele: Für Ratingen wären es 3,6 Millionen Euro mehr, für Velbert 2,7 Millionen, für Hilden und Langenfeld jeweils 2,3 Millionen.
Die Kreisumlage beträgt insgesamt 291 Millionen Euro, von denen in diesem Jahr 41,6 Millionen auf Monheim entfallen. „Ohne unsere zusätzlichen Gewerbesteuer-Erträge würden wir nur 25,6 Millionen Euro an den Kreis zahlen“, erläuterte Zimmermann. In der Politik solle man zwar keine Dankbarkeit erwarten, aber es gebe überhaupt keinen Grund, dass sich Monheim für seine Gewerbesteuersenkung kritisieren lassen müsse.
„Wir entwickeln uns zu einer Stütze für die Solidargemeinschaft der Kommunen im Kreis Mettmann. Wenn man dann noch bedenkt, dass wir keine Steuerkraft aus dem Kreis abgeworben haben, dann ist der Vorwurf, wir betrieben Kannibalismus, völlig unbegründet und wirklich ärgerlich“, sagte Zimmermann.