Der Monnemer Karneval ist etwas ganz Besonderes. Mit Gänseliesel, Spielmann und Schelm, die das Prinzenpaar begleiten, tonnenweise fairer Kamelle, drei Umzügen und dem hohen Engagement zahlreicher Närrinnen und Narren ist die Rheingemeinde eine einzigartige kleine Karnevalshochburg. Bei den schönsten Tagen der gerade frisch ausgeklungenen Session war dieses Mal ein Kamera-Team im Auftrag der Stadt dabei. Der Rückblick auf die jecken Tage ist ab sofort auf den städtischen Videokanälen bei Vimeo und YouTube zu sehen.
Die Kamera fängt die ausgelassene Stimmung vieler bunter Jecken vom traditionellen Schelmenwecken am 11.11. bis zum 87. Rosenmontagszug ein. Die beiden Monheimer Schelme müssen erstmal geweckt werden – und treten dann direkt in den Karnevalsstreik fürs Klima ein. Mit viel Überzeugungsarbeit kann Moritz Peters, Präsident der Großen Monheimer Karnevalsgesellschaft, den großen und den kleinen Schelm schließlich für die bevorstehende Session unter dem Motto „Kein Kunssjeschmack, doch Kohle satt - Monnem wööd Kulturhauptstadt“ gewinnen.
Für die Karnevalisten beginnt jetzt die heiße Phase der Vorbereitungen. Während in Wohnzimmern und Kellern, wie bei den Altstadtfrauen, prächtige Kostüme für Fußgruppen entstehen, bauen andere, wie die Maatplatzjecke, mit Sperrholz, Draht, Pappmaschee prächtige Wagen. Um die große Monheimer Wagenbau-Tradition zu pflegen, finanziert die Stadt seit 2017 für die Karnevalisten kostenfreie Workshops bei Jaques Tilly, dem Düsseldorfer Großmeister der Wagenbaukunst.
Nach ersten Party-Höhepunkten im Sitzungskarneval beginnt am Altweiber-Donnerstag der Straßenkarneval. Wohl kaum irgendwo sonst im Rheinland sind die Karnevalsjecken an diesem Tag bereits so früh auf den Beinen wie in Monheim am Rhein: Um 9.11 Uhr stürmen Prinzessin Sabi und ihr Prinz Karneval, Alex I., das Monheimer Rathaus. Nach einem Tänzchen im Ratssaal übergibt Bürgermeister Daniel Zimmermann den Rathaus-Schlüssel, mit dem die Jecken triumphierend in die Altstadt weiterziehen.
Am Karnevalssonntag startet schließlich der erste Zug in Baumberg, nachmittags sind in der Monheimer Altstadt die Kinder dran, bevor am Rosenmontag mit 33 Wagen und 31 Fußgruppen der größte närrische Lindwurm durch die Stadt zieht. Bei allen drei Zügen sammeln zahlreiche Zuschauerinnen und Zuschauer unter anderem mehr als fünf Tonnen Kamelle aus fairem Handel, die die Stadt jedes Jahr als Wurfmaterial an die Gruppen und Vereine ausgibt. Egal, ob sie aus Monheim am Rhein, Düsseldorf, Köln oder ganz woanders herkommen – das jecke Lebensgefühl verbindet alle in Monheim am Rhein. (bh)