Das Auslösen des Stadtalarms fuhr am späten Samstagabend vielen Monheimerinnen und Monheimern in die Glieder. Zuvor waren der Feuerwehr gegen 23 Uhr aus der Friedenauer Straße starker Brandgeruch und anspringende Rauchwarnmelder gemeldet worden. Großes Glück: Von der hauptamtliche Wache hatten es die ersten Retter nur wenige Meter bis zur Einsatzstelle.
Schon bei Eintreffen der erst in diesem Jahr neu in Dienst gestellten Drehleiter riefen bereits zahlreiche Personen in mehreren Geschossen an Fenstern und Balkonen laut um Hilfe. Auf der Gebäuderückseite stand eine Wohnung in Vollbrand. Die hoch aufschlagenden Flammen drohten, auf das nächste Geschoss überzugreifen. Monheims Feuerwehrkräfte starteten sofort die Personenrettung über die Drehleiter und einen parallel dazu laufenden Innenangriff zur Menschenrettung und Brandbekämpfung über das Treppenhaus.
„Die Lage war bei unserem Eintreffen äußerst dramatisch und sehr dynamisch. Neben dem Einsatz der Drehleiter wurde auch ein Sprungpolster vorbereitet, da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass durch Brandrauch bedrohte Personen in die Tiefe springen würden“, so Torsten Schlender, Leiter der Feuerwehr. „Anrufer meldeten uns zudem, dass sie vom Brandrauch in ihren Wohnungen eingeschlossen seien.“ Einsatzleiter Andreas Friedrich war es schließlich, der die Alarmstufe auf Stadtalarm über Sirene erhöhen ließ, um möglichst viele Einsatzkräfte an die Einsatzstelle zu bringen. Die Stunde der vielen freiwilligen Feuerwehrmänner und -frauen in Monheim am Rhein, die nun ebenfalls zur Hilfe eilten.
Mit vereinten Kräften konnte die Feuerwehr schließlich 16 Personen, davon mehrere Kleinkinder, und auch einen Hund über die Drehleiter retten, zwei weitere Personen wurden über den Treppenraum ins Freie gebracht. Nach notärztlicher Sichtung von elf Verletzten musste glücklicher Weise nur ein Schwerverletzter mit starker Rauchvergiftung in ein Krankenhaus transportiert werden. Torsten Schlender: „Dass das am Ende doch so glimpflich ausging, hätten wir bei Eintreffen nicht gedacht.“
Die Brandbekämpfung wurde mit mehreren Löschangriffen vorgenommen, eine weitere Brandausbreitung konnte so verhindert werden. Neben den ehrenamtlichen und hauptberuflichen Kräften der Monheimer Feuerwehr waren auch Rettungsdienstkräfte aus Monheim, Langenfeld, Hilden und Düsseldorf sowie der Malteser Hilfsdienst aus Langenfeld und starke Polizeikräfte im Einsatz. Mehrere Wohnungen sind durch Rauch- und Brandschäden unbewohnbar geworden. Während 13 Mieterinnen und Mieter auf die Schnelle bei Freunden oder Verwandten unterkamen, haben 19 Menschen eine sicherlich ebenfalls ziemlich schlaflose Nacht in einem Monheimer Hotel verbracht.
Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Mit einem Ergebnis ist wohl nicht vor Montag zu rechnen. (ts)