Das Monheimer Ehrenmal, das aus der Skulptur „Klagende Mutter“ und einer Grabtafel neben der Freilichtbühne an der Kapellenstraße besteht, wird in den kommenden Wochen restauriert. Im Herbst 2017 hatte ein Diplom-Restaurator zu den Gedenktagen im November das Ehrenmal gereinigt und Schadstellen rekonstruiert. In einem zweiten Schritt muss jetzt die Kalksteinoberfläche bearbeitet werden.
Die „Klagende Mutter“ wurde 1954 von dem Monheimer Bildhauer Heinz Püster (1908–1983) geschaffen und erinnert an die Toten beider Weltkriege. Durch Umwelteinflüsse neigt der verwendete Muschelkalk zu einer sogenannten Vergipsung. „Chemisch gesehen findet eine Umwandlung von Kalziumkarbonat in Kalziumsulfat, also Gips, statt. Das führt zu Schmutzeinlagerungen und Verkrustungen“, erklärt Fritz-Ulrich Axt vom städtischen Bereich Bauwesen. Die Vergipsung verhindere den Feuchteaustausch zwischen dem Stein und der Außenluft und schade langfristig dem Material. „Besonders problematisch ist die mit der Gipsbildung verbundene Oberflächenvergrößerung bis zu 14 Prozent des vorherigen Volumens, die damit eine ungeheure Sprengkraft bewirkt“, weiß Axt.
Um den Prozess zu verhindern, deckt der Restaurator die Kalksteinoberflächen nun mit Zellstoffkompressen ab, die mit Ammoniumkarbonat getränkt sind. Während die Substanz trocknet und in die Steinoberfläche zieht, bleibt die Skulptur einige Wochen eingerüstet und abgedeckt. Vom Bildhauer Heinz Püster stammen auch die Madonna aus Kalksandstein im Torbogen des Schelmenturms und der Brunnen aus Muschelkalk auf dem Alten Markt. (bh)