Der Duft von frischem Basilikum strömt den Umstehenden entgegen, als Christian Fuchs das Pflänzlein vorsichtig aus seiner Verpackung nimmt und mit dem Wurzelballen in die frische Erde setzt. In Windeseile hat der Regionalmarktleiter der Stadtsparkasse Düsseldorf am Dienstag mit seinen Führungskräften aus Filialen im Düsseldorfer Süden und Monheim, zwei nagelneue Hochbeete im Hof des Übergangswohnheims an der Niederstraße aufgebaut und mit Kräutern und Salat bepflanzt.
Im Rahmen des sogenannten Social Days konnten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich für diese Aktion anmelden. Das Ziel: etwas zu bauen und somit nachhaltig zu hinterlassen. Ein Zeichen der Verbundenheit mit der Region und des Respekts gegenüber Menschen in schwierigen Lebenssituationen.
„Die Minze müssen wir separat pflanzen, die vermehrt sich sonst wie verrückt und verdrängt die anderen Pflanzen“, sagt Barbara Denner, ehrenamtliche Mitarbeiterin des kleinen Cafés im Übergangswohnheim an der Niederstraße – dort soll die Ernte aus den Hochbeeten für die Zubereitung von Speisen künftig Verwendung finden. Auch einige Bewohner scharren sich nach und nach um die Gruppe der Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner, begutachten das Ergebnis und nicken anerkennend. Das Projekt der Sparkasse ist schnell zur gemeinschaftlichen Aktion aller geworden. „Es ist geplant, die beiden Hochbeete mit den Bewohnerinnen und Bewohnern gemeinsam zu pflegen“, sagt Dominik Hellpointner vom SKFM, der im Übergangswohnheim an der Niederstraße für die Zusammenarbeit mit der Stadt Monheim am Rhein zuständig ist. „Wir freuen uns natürlich sehr über die Hochbeete“, sagt Hellpointner. „Ich bin gespannt, wie sie angenommen werden.“
Leiter der Monheimer Stadtsparkassenfiliale Bernd Forelle ist ebenfalls in Regenjacke und mit Bormaschine bewaffnet mit vollem Eifer dabei. Die Stimmung ist ausgelassen. Alle Führungskräfte des Regionalmarkts helfen mit. Der Grill steht bereit, das fertige Werk soll gleich gemeinsam gefeiert werden. Auch Ana Segura, Abteilungsleiterin des Bereichs Soziales der Stadt Monheim am Rhein, ist gekommen und froh über das Engagement im von der Stadt betriebenen Wohnheim: „Für die Bewohnerinnen und Bewohner bedeutet das eine zusätzliche Chance, das Gemeinschaftsgefühl und die sozialen Bindungen zu stärken“, sagt sie.
Aktuell leben im Übergangswohnheim an der Niederstraße 78 Menschen (67 Männer, 11 Frauen), die wohnungslos sind. Der Bereich der sozialen Arbeit im Übergangswohnheim, den der SKFM übernimmt, wird unter der Überschrift „Obdachlosigkeit verhindern“ weiter gestärkt – seit dem Frühjahr ist auch der Langenfelder Verbund für Psychosoziale Dienstleistungen (VDP) mit im Boot. Das ehrenamtlich geführte Café, das dreimal wöchentlich öffnet und bei dem sich die Bewohnerinnen und Bewohner in gemütlicher Runde zusammenfinden, um eine warme Mahlzeit zu genießen, spielt dabei eine nicht ganz unwichtige Rolle: Ab sofort eben auch mit frischem Minztee und selbstgeernteter Kräutergarnitur auf den Speisen. (pm)