Veranstaltungsreihe zu jüdischem Leben 80 Jahre nach den Novemberpogromen

Unter dem Motto „Hevenu Shalom Alechem“ gibt es rund um den Jahrestag am 9. November Lesungen, Filmvorführungen und Konzerte

Im vergangenen Jahr legten Bürgermeister Daniel Zimmermann und sein Malborker Amtskollege Marek Charzewski am 9. November einen Kranz am Holocaust-Mahnmal am Kradepohl nieder. In diesem Jahr werden Jugendliche aus der Partnerstadt Tirat Carmel dabei sein. Foto: Thomas Spekowius

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 zerstörten Nationalsozialisten Geschäfte und Wohnungen, setzten Synagogen in Brand und ermordeten unzählige Juden. Zum 80. Jahrestag der grauenvollen Novemberpogrome organisiert die Stadt in diesem Jahr neben der Gedenkstunde eine besondere Veranstaltungsreihe. Unter dem Motto „Hevenu Shalom Alechem“, finden vom 5. bis zum 16. November unter anderem Lesungen, Filmvorführungen, Konzerte und Workshops statt.

„Es geht in diesem Jahr um noch viel mehr als das Gedenken an die Opfer der Pogrome. Wir wollen uns erinnern und gemeinsam verschiedene Aspekte der jüdischen Kultur erleben“, erklärt Städtepartnerschaftskoordinatorin Dafna Graf. Dabei stellen die Veranstaltungen auch einen Bezug zwischen der Verfolgung der Juden und dem Rassismus und der Intoleranz der Gegenwart her. „Das hebräische Motto Hevenu Shalom Alechem bedeutet Wir wollen Frieden für alle – und dieses Motto ist Programm.“

In der Volkshochschule wird am 5. November der Comic-Film „Kichka. Life is a cartoon“ von Michel Kichka gezeigt. Der Sohn eines Holocaust-Überlebenden hat die Traumata seiner Familie in einem Comic festgehalten; der Film begleitet Vater und Sohn nun bei ihrer schwierigen späten Annäherung. Musikalisch wird es am 8. November: Schülerinnen und Schüler der Musikschule wollen mit der Klezmer-Band „A Tickle In The Heart“ verschiedene Stücke einstudieren und schließlich im Spielmann Irish Pub präsentieren. Im Rahmen der Gedenkstunde in der Altstadtkirche am 9. November zeigen Jugendliche aus Monheim am Rhein und der israelischen Partnerstadt Tirat Carmel ein gemeinsames Theaterstück. Auf den Spuren der Monheimer Juden wandeln Teilnehmende eines Spaziergangs am 10. November. Die VHS organisiert eine Führung zu verschiedenen Stolpersteinen. Am 15. November liest Jan Himmelfarb im Ulla-Hahn-Haus aus seinem Buch „Sterndeutung“, das sich mit dem Schicksal einer jüdischen Familie aus der ukrainischen Stadt Charkow beschäftigt.

Auch kulinarisch können sich Interessierte mit der jüdischen Kultur beschäftigen. Im Rheincafé gibt es vom 7. bis zum 10. November eine Speisekarte mit koscheren Gerichten und am 16. November lädt Stadtteilmanager Georg Scheyer zum gemeinsamen Kochen ins Vereinsheim der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft. Im Rahmen der Reihe „Monheim kocht bunt“ heißt es dann „Monheim kocht koscher“. Von 16 bis 19 Uhr können 30 Teilnehmende kochen, im Anschluss ist Platz für 60 Gäste an der langen Tafel. Wer nur essen will, ohne zu kochen, zahlt 5 Euro. Wegen der begrenzten Plätze ist hier eine Anmeldung bei Georg Scheyer, gscheyer@monheim.de, erforderlich. Das komplette Programm steht auf der städtischen Internetseite im [intern]städtischen Terminkalender zur Verfügung. (bh)

[PDF]Programm der Veranstaltungsreihe "Hevenu Shalom Alechem"

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