Autor Artur Rosenstern erzählt in der Bibliothek von der Chance, fremd zu sein

Anmeldungen für kostenfreie Lesung am 4. Oktober werden noch entgegen genommen

Artur Rosenstern kam 1990 aus Kasachstan nach Deutschland und liest in der Bibliothek aus seinem Buch.Foto: Anette Flentge

Das Buch „Planet Germania“ erschien 2016 und erzählt von den ersten Erfahrungen des Kasachen Andrejs in Deutschland. Cover: Verlag Monika Fuchs

Als Andrej aus Kasachstan nach Deutschland kommt, fühlt er sich zunächst wie ein Außerirdischer. Wie ihm die Erkundung des neuen Planeten gelingt, beschreibt Artur Rosenstern in seiner Erzählung „Planet Germania – Über die Chance, fremd zu sein“. Am Sonntag, 4. Oktober, am letzten Tag der fairen und interkulturellen Woche, liest der Autor ab 13 Uhr aus seinem Buch in der Bibliothek an der Tempelhofer Straße 13. Die Lesung ist kostenfrei, eine Anmeldung aber erforderlich.

Seit dem 16. August können Besucherinnen und Besucher auch sonntags durch die Bibliothek schlendern und mehr als 45.000 Medien ausleihen. Im Rahmen des Förderprogramms „Sonntags in der Bibliothek“ des NRW-Ministeriums für Kultur und Wissenschaft und in Zusammenarbeit mit dem Verein WiM – Wir in Monheim öffnen sich die Türen jeden Sonntag, vorerst bis Mitte Dezember, von 11 bis 15 Uhr. An einigen Sonntagen sind darüber hinaus interkulturelle Veranstaltungen geplant – unter anderem mit Artur Rosenstern.

Rosenstern, 1968 in Kasachstan geboren, kam 1990 nach Deutschland und arbeitete zunächst als Privatmusiklehrer. Nach dem Studium der Musik-, Medienwissenschaft und der Mittelalterlichen Geschichte arbeitete er für Musikverlage und als Übersetzer für russische Sprache. Rosenstern gehört zu den Preisträgern des Berliner Federleicht-Schreibwettbewerbs 2013 und des Leverkusener Short-Story-Preises 2015. „Planet Germania“ erschien 2016 und ist sein erstes belletristisches Werk. Darin begleiten Leserinnen und Leser den Kasachen Andrej bei seiner Ankunft in Deutschland. Nach dem er den Satz „Hascht du viele PS, bischt du was, hascht du wenig PS, bischt du nix!“ hört, setzt er alles daran, ein Auto zu besorgen und Deutsch zu lernen, damit er bald ein echter Wessi ist. In Hannover, wo angeblich das beste Deutsch gesprochen wird, soll er einen Sprachkurs machen. Überraschend trifft er dort seinen Schulfreund und Nachbarn Murat, der Millionär und später Präsident von Kasachstan werden will. Doch zunächst müssen sie lernen, sich in der fremden Heimat zurechtzufinden. Dabei fühlen sie sich wie Außerirdische auf dem Planeten Germania: Nicht nur die Sprache bietet Stolpersteine, auch Sitten und Gebräuche der Deutschen finden die Freunde sehr merkwürdig. „Die Lesung soll mit viel Humor die Chancen und Hürden der Integration in Deutschland verdeutlichen“, erklärt Aline Dopatka von der Bibliothek.

Am 18. Oktober liest Samy Charchira zweisprachig auf Deutsch und Berbisch aus „Die Steinsuppe“, am 25. Oktober lädt die Autorin Inés María Jiménez zum Tag der Toten in Mexico Kinder ab 9 Jahren zu einer kreativen Lesung aus „Die Insel der toten Puppen“, am 8. November gibt es eine Bollywood-Filmvorführung, am 22. November liest Diplom-Politiker Walter Koch von der Hannah-Arendt-Bibliothek und am 6. Dezember hat sich der Nikolaus angekündigt. Alle Informationen zum Programm gibt es auf der städtischen Internetseite unter [extern]www.monheim.de/bibliothek. Für alle Veranstaltungen ist eine Anmeldung unter Telefon 02173 951-4130 oder per E-Mail an [E-Mail]bibliothek@monheim.de erforderlich. Die Teilnahme an allen Veranstaltungen ist kostenfrei. (bh)

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