Fünf Romane auf Shortlist für Jugendliteraturpreis der Stadt Monheim am Rhein

Junge Jury mit Teilnehmenden des Ulla-Hahn-Hauses trifft im Juni Entscheidung

Auf der Shortlist des Ulla-Hahn-Jugendliteraturpreises stehen Werke von Colin Hadler, Maja Ilisch, Anja Reumschüssel, Martin Schäuble und Yasmin Shakarami. Foto: Jamie Schadow

Gute Geschichten von der Emanzipation junger Menschen haben gute Chancen auf den Ulla-Hahn-Jugendliteraturpreis der Stadt Monheim am Rhein. In Zusammenarbeit mit dem Rheinischen Lesefestival Käpt’n Book der Bundesstadt Bonn haben in den vergangenen Monaten rund 50 Jugendliche aus Bonner Schulen und Monheim am Rhein zahlreiche Jugendromane gelesen. Fünf Autorinnen und Autoren haben es jetzt auf die Shortlist geschafft: Colin Hadler mit „Exilium“, Maja Ilisch mit „Unten“, Anja Reumschüssel mit „Über den Dächern von Jerusalem“, Martin Schäuble mit „Alle Farben grau“ und Yasmin Shakarami mit „Tokioregen“. Wer den mit 10 000 Euro dotierten Preis gewinnt, entscheidet die junge Jury im Juni.

Der Jugendliteraturpreis wird seit 2013 alle zwei Jahre verliehen und gehört zu den am höchsten dotierten Auszeichnungen für Kinder- und Jugendliteratur im deutschsprachigen Raum. Inspiriert vom Werk und der Lebensgeschichte der aus Monheim stammenden Schriftstellerin Ulla Hahn zeichnet er Bücher aus, die von der Emanzipation junger Menschen erzählen. Im Fokus stehen Geschichten über junge (Anti-)Heldinnen oder -Helden im Widerstreit, die großen gesellschaftlichen Fragen unserer Zeit, Wege und Irrwege des Heranwachsens oder die Auseinandersetzung mit der Welt und dem eigenen Ich.

Aus Bonn gehören in diesem Jahr wieder Schülerinnen und Schüler der August-Macke-Schule, des Amos-Comenius-Gymnasiums, des Clara-Fey-Gymnasiums, des Friedrich-Ebert-Gymnasiums und der Marie-Kahle-Gesamtschule zur jungen Jury. In Monheim am Rhein hat das Ulla-Hahn-Haus junge Lesefans versammelt. Der Monheimerin Julie Hansen geht es bei der Juryarbeit vor allem um den Austausch mit gleichaltrigen Buchbegeisterten. „Und es ist für mich eine Möglichkeit, Genres und Bücher zu lesen, die ich ansonsten nie angerührt hätte.“ Ihr Kollege Felix Gramsch betont: „Hier kann ich auch jungen Autorinnen und Autoren eine Chance geben, was sich für mich schon sehr gelohnt hat.“ In den vergangenen Monaten haben die Jugendlichen 20 Jugendromane gelesen, die 2023 und 2024 als deutschsprachige Originalausgaben erschienen sind.

Die Shortlist des Ulla-Hahn-Jugendliteraturpreises 2025 ist eine Achterbahnfahrt quer durch die aktuelle deutschsprachige Jugendliteratur. In „Exilium“ von Colin Hadler flüchtet sich Hauptfigur Lennox nach einem tragischen Autounfall in die digitale Welt. Die Jugendjury lobt vor allem die dauerhafte Spannung und die Eignung des Buches für jede Altersklasse. Maya Ilisch erschafft in ihrem Roman „Unten“ eine Dystopie: In einem Hochhaus ohne Ausweg wollen alle nur nach oben. Doch als die Freundin des Protagonisten in den Wäscheschacht fällt und alle im Haus so tun, als hätte es sie nie gegeben, muss er den Weg nach unten antreten. Der Jury gefällt vor allem die fesselnde Geschichte über den Gegensatz von Armut und Reichtum und über die Sehnsucht danach, frei zu sein. In „Über den Dächern von Jerusalem“ von Anja Reumschüssel begleiten Leserinnen und Leser die Halbwaise Tessa, die 1947 einem arabischen Jungen, der seinen Vater bei einem Terroranschlag verloren hat, begegnet und Anat, die 2023 in ihrem Wehrdienst den jungen Palästinenser Karim trifft. Nach der Lektüre des Buches könne man beide Seiten des jahrzehntelangen Nah-Ost-Konfliktes gut nachvollziehen, findet die Jury.

Der Roman „Alle Farben grau“ von Martin Schäuble basiert auf einer wahren Begebenheit: Paul begeht Suizid und seine Familie, seine Freundinnen, Freunde und sein restliches Umfeld müssen damit umgehen. „Mit seinem einfühlsamen und emotionalen Schreibstil gelingt es Martin Schäuble, trotz des schweren Themas ungewöhnlich leicht zu erzählen“, urteilt die Jugendjury. Yasmin Shakarami lässt Leserinnen und Leser in ihrem Roman „Tokioregen“ nach Japan reisen. Sie begleiten die Protagonistin Malu, die von der großen Stadt und ihrem geheimnisvollen neuen Mitschüler Kentaro in ihren Bann gezogen wird. Der Jugendjury gefällt, dass sie durch die Augen von Malu eine neue Kultur und ein anderes Land kennenlernen.

Für die junge Jury beginnt nun die heiße Phase ihrer Arbeit: Alle sechs Gruppen werden die nominierten Bücher noch einmal intensiv prüfen, bevor sie sich Ende Juni zur entscheidenden Sitzung treffen. Die feierliche Preisverleihung findet am 13. September statt. Im gleichen Rahmen werden der Ulla-Hahn-Autorenpreis und erstmals auch der Ulla-Hahn-Kinderliteraturpreis vergeben. (bh)

Shortlist

  • Colin Hadler: Exilium (Thienemann)
  • Maja Ilisch: Unten (Oetinger)
  • Anja Reumschüssel: Über den Dächern von Jerusalem (Carlsen)
  • Martin Schäuble: Alle Farben grau (Fischer Sauerländer)
  • Yasmin Shakarami: Tokioregen (cbj)

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